Rezension

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Erwartungen nicht erfüllt

Nico - Die Sängerin der Nacht -

Nico - Die Sängerin der Nacht
von Mari Roth

Bewertet mit 3 Sternen

Christa Päffgen, in Köln geboren, Ende der 40er Jahre Berlin aufgewachsenen wird eines Tages auf der Strasse entdeckt und zum quasi ersten Supermodel Deutschlands. Sie nennt sich fortan Nico. Es folgt der Aufstieg in die Kreise der Schönen und Reichen. Sie lernt viele Künstler kennen, will Sängerin werden. Gerät in den tückischen Kreislauf von Love, Sex & Rock n' Roll. Lebt in Frankreich (Paris), auf Ibiza und in New York. Hat Kontakt zu Größen wie die Rolling Stones, Jim Morrison, Bob Dylan (der ein Lied für sie schreibt, damit sie es singen kann), Leonard Cohen (der angeblich ein Lied über sie schreibt)  und Andy Warhol.

Das Buch beginnt mit einer älteren Nico, die ihre Memoiren schreiben will bzw. Schreiben lassen will. Und wir erhaschen den ersten Blik auf sie durch die Augen eine. Mannes, René, der das Buch schreiben soll. Das war ein vielversprechender Anfang, dann jedoch folgen Kapitel aus der Sicht Nicos, beginnend in Ihrer Kindheit, dann ihr weiteres Leben. Am Ende  werden die letzten Jahre gerafft und es endet wieder mit Renés Perspektive, als Nico stirbt.

Für mich blieb Nico stets kühl und distanziert, einzig mit Jim Morrison oder beim Tod von Andy Warhol blitzt etwas Emphatisches durch. Ansonsten wirkt das Buch wie eine einfache Schilderung ihres Lebenslaufes inkl. "Name dropping". Ihr Sohn, von dem sie sagt, dass sie ihn über alles liebt, wächst bei seiner Oma auf, Nico hat kein wirkliches Verhältnis zu ihm. 

Das Buch war schnell und leicht zu lesen, dennoch hat die Autorin es nicht geschafft, mich mit der Protagonistin zu verbinden. Obwohl sie gelegentlich versucht, Gefühle darzustellen, hatte ich selten das Gefühl, dass Nico andere Menschen etwas bedeuteten.

Fazit für mich: interessante Lebensgeschichte mit prominentem "Personal" - leider etwas unterkühlt