Rezension

Erwartungen nicht erfüllt

Glückskinder - Teresa Simon

Glückskinder
von Teresa Simon

Bewertet mit 3 Sternen

In dem Roman „Glückskinder“ von Teresa Simon begleiten wir Toni und Griet, zwei ganz unterschiedliche Frauen, auf ihrem Lebensweg durch die Nachkriegszeit in München. Toni lebt in München, da sie ausgebombt wurde, muss sie mit zahlreichen Verwandten bei ihrer Großtante Unterschlupf suchen. Griet, die ein dunkles Geheimnis hütet, kommt aus den Niederlanden, wurde zu Zwangsarbeit verpflichtet und wird nach einem Gewaltmarsch nach Wolfratshausen von den Amerikanern befreit. Sie freundet sich mit dem Amerikaner Captain Walker an, der ihr eine Arbeitsstelle in München besorgt. So kommt es, dass Griet bei Tonis Familie einquartiert wird, da der Wohnraum sehr knapp ist. Die Familie, allen voran Toni, ist darüber nicht erfreut. Der Alltag ist ein Kampf ums Überleben, obwohl der Krieg beendet ist. Es fehlt an allem, hauptsächlich an Lebensmitteln. Toni wird schnell klar, dass ein Überleben nur durch illegale Geschäfte auf dem Schwarzmarkt möglich ist. Dabei lernt sie den unsteten Louis kennen, der ihr gehörig den Kopf verdreht. In dieser schweren Zeit erfahren die Frauen, was Zusammenhalt bedeutet und wozu jede einzelne von ihnen fähig ist...

Der Roman klang genau nach meinem Beuteschema, Bücher über die Kriegs- bzw. Nachkriegszeit interessieren mich sehr und ich mag Bücher über starke Frauen. Leider muss ich sagen, dass das Buch meine Erwartungen nicht erfüllt hat. Lobend muss ich Brigitte Riebes Schreibstil erwähnen, er hat mit sehr gut gefallen, ebenso die historischen Fakten im Buch. Man merkt, dass die Autorin gründlich recherchiert hat. Mein größter Kritikpunkt sind die Figuren. Selbst Toni und Griet als Hauptfiguren blieben für mich blass, ich konnte keine richtige Verbindung zu ihnen aufbauen. Auch mit den Nebenfiguren ging es mir so, sodass ich der Autorin zum Beispiel die Beziehung zwischen Toni und Louis nicht abgekauft habe, sie war für mich unglaubwürdig. Leider gibt es im Buch noch weitere Entwicklungen, besonders zum Ende hin, die mich nur den Kopf schütteln ließen. Das hat mir das Lesen verleidet.

Fazit: Zwar ein recht unterhaltsamer Roman mit interessanten historischen Fakten, aber leider mit schwachen Figuren und unglaubwürdigen Entwicklungen. Ich kann deswegen nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen und vergebe gut gemeinte 3 Sterne.