Rezension

Erinnerungen an den Vater...ergreifend und authentisch

Vati
von Monika Helfer

Bewertet mit 5 Sternen

"Ich vermisste unseren Vater und Gretel vermisste ihn auch. Und Renate vergaß ihn. Nich einmal zu Weihnachten besuchte er uns. Und auch nicht zu Silvester. Und Richard vergaßen wir auch fast. Wie kann man fast vergessen..."

Ich habe von Monika Helfer noch kein Buch gelesen, die Bagage möchte ich aber noch unbedingt nachholen zu lesen. Die Bagage kommt hier in dem Buch auch vor.

Das Buch "Vati" ist ebenfalls ein autobiografischer Roman, der uns an den Erinnerungen an den Vater und die Zeit mit ihm teilhaben lässt. Ihr Vater Josef, der ein Kriegs-Erholungsheim in den Vorarlberger Alpen leitet, ist gebrochen vom Krieg. Dennoch da für die Familie da, auch wenn er manchmal unnahbar wirkte. Er hatte eine große Leidenschaft für Bücher und in ihm steckte immer noch Lebensfreude. Wir erfahen der schweren und herzzereißenden Umgang mit dem Verlust seiner Frau, der ihm den Boden unter Füßen wegzieht und er sich dann wieder ins Leben zurückkämpft.

Das Buch hat nur 176 Seiten, dennoch ist es sehr ergreifend und authentisch. Die Autorin hat einen ganz tollen, einfühlsamen, emotionalen Schreibstil, den ich ich sehr gern gelese habe. Ich muss zugeben, dass mich erst ab der zweiten Hälfte die Emotionen überrollten, in der ersten Hälfte musste ich erstmal ein Gefühl und Eindruck über ihn und die Verhältnisse, in denen die Familie sich befand, bekommen. Es war eine ganz andere Zeit und während des Lesens hatte ich hin und wieder einen Klos im Hals, weil ich bei dieser Art von Büchern immer wieder merke, wie vergänglich alles ist, dass die Zeit so schell vergeht und auch mein Vater irgendwann gehen wird...

Am Ende floss dann bei mir auch eine kleine Träne...

Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Autorin Monika Helfer, vorablesen und dem Hanserverlag.