Rezension

Entwicklungsroman mit intensiver und gefühlsreicher Handlung

Mayas Tagebuch - Isabel Allende

Mayas Tagebuch
von Isabel Allende

Isabel Allende - eine regelrechte Autorinnenlegende. Bisher habe ich von ihr nur die  'Die Abenteuer von Aguila und Jaguar'-Trilogie (z.B. In der Stadt der wilden Götter) gelesen. Nun habe ich von lovelybooks ein Rezensionexemplar ihres neuen Romans bekommen. Generell ging ich ohne genaue Vorstellung an den Roman heran, wobei mich der Klappentext durchaus ansprach.

Das Cover ist auch in Ordnung, wenn auch nicht wahnsinnig schön. Das Mädchen hinter der beschlagenen Scheibe soll vermutlich Maya sein, wobei diese im Buch völlig anders beschrieben ist.

Der Titel 'Mayas Tagebuch' rührt daher, dass Maya in ein Heft schreibt und dieses als Tagebuch umfunktioniert. Daher ist der Titel auch sehr passend, wenn auch einfach.

Allende ist nicht umsonst so berühmt berüchtigt als Autorin. Ihr Schreibstil ist wirklich außerordentlich gut und leicht zu lesen. Ihre Umschreibungen sind gelungen und teilweise fast schon poetisch, das gefiel mir wirklich gut. Generell sollte man sich trotz turbulenter Handlung auf einen ruhigen Schreibstil einstellen.

Die Charaktere haben mir ebenso gut gefallen, wie der Schreibstil der Autorin. Besonders Maya ist sehr glaubhaft und auch sehr sympathisch. Nun ist ihre Geschichte eine, die man wirklich wohl kaum selbst erlebt hat, dennoch konnte ich ihre Handlungen nachvollziehen - wenn auch nicht immer - und empfand Mitleid. Auch die Nebencharaktere wie Mayas Nini, Manuel (bei dem sie lebt) und die Menschen aus dem Dorf auf Chiloé. Allerdings kam ich häufig durcheinander mit den Inselbewohnern, von denen ich mir die Namen nicht sonderlich gut merken konnte. Das war aber auch nicht so schlimm, denn es sind ja auch nur Nebencharaktere und für die Handlung nicht von großer Bedeutung.

Die Geschichte von und um Maya war auch sehr interessant, wenn auch man sie nicht als 'schön' bezeichnen würde. Maya an sich ist, wie ich oben schon geschrieben habe, eine sehr interessante Person. Sie strahlt Ruhe und Besonnenheit aus auch wenn sie von ihren schrecklichsten Ereignissen erzählt. Der Handlungstrang ist durchdacht und sehr interessant zu verfolgen gewesen. Maya erzählt abwechselnd von ihrem jetzigen Leben im Exil in Chile und ihrem vergangenen Leben, das in einem deutlichen Kontrast zueinander steht.

Fazit: Ein sehr interessanter Entwicklungsroman mit intensiver und gefühlsreicher Handlung.