Rezension

Emotionales Jahreshighlight

Like water in your hands
von Mehwish Sohail

Bewertet mit 5 Sternen

Ich möchte versuchen, meine Gedanken zu „Like water in your hands“ in Worte zu fassen, doch es überkommt mich jedes Mal eine Welle der Emotionen, die alle Dämme brechen lässt. Wie soll ich das Gelesene in Worte packen, wenn ich weiß, dass ich dem Buch niemals gerecht werden kann? Es hat mich berührt wie kein anderes in letzter Zeit und ich habe mich tief mit Arwa und Tariq verbunden gefühlt. Es geht um mentale Gesundheit, die Frage nach der eigenen Identität, Familie, Kulturen, Freundschaft und Liebe. 

Arwa und Tariq sind beide auf der Suche nach sich selbst und auf dieser Reise finden sie einander. Dabei lernen sie sich langsam kennen, aber dieses Tempo ist genau richtig. Die Protagonistin erlebt nicht nur, wie es sich anfühlt, das erste Mal verliebt zu sein, sondern auch, wie sich tiefergehende Freundschaften entwickeln, was mich mindestens genauso sehr berührt hat. Ich habe die ganze Sadeem Familie und alle weiteren Charaktere ins Herz geschlossen und auch wenn ich bisher noch keine Berührungspunkte mit der pakistanischen Kultur hatte, waren die Einblicke sehr bildlich und lebhaft.

Das Buch hat verschiedene Emotionen in mir hervorgerufen. Es gibt viele bedeutungsschwere Momente, die für Tränen in den Augen gesorgt haben, aber auch Momente des Zusammenhalts und der Hoffnung. Andere Textpassagen haben ein Dauergrinsen auf meinen Lippen hinterlassen und mich zum Lachen gebracht, was eine schöne Abwechslung war. 

„Ich hole alte, zerknüllte Bilder aus der Vergangenheit heraus, um mich zwischen ihren Falten zu vergraben, und denke an Momente zurück, in denen sich die Welt nicht so schwer und erdrückend angefühlt hat, an Momente, in denen es einfacher war, wach zu bleiben.“

Der Schreibstil hat mich beeindruckt, so ausdrucksstark und poetisch, dass ich manche Sätze mehrfach gelesen habe, um alle Facetten aufzusaugen. Sowohl Arwas Perspektive als auch Tariqs werden so greifbar und authentisch geschildert, dass es mich beim Lesen sehr mitgenommen hat. 

Die Autorin zeigt, dass es okay ist, auch mal einen Schritt zurück zu machen, weil sich dann ganz neue Wege eröffnen. Sie zeigt, dass es okay ist, sich Hilfe zu suchen und sie zeigt, dass man nicht allein ist. 

Absolute Leseempfehlung und ein Jahreshighlight!