Rezension

Einsteigerfreundliche Science Fiction für Erwachsene

Infinitum, Die Ewigkeit der Sterne - Christopher Paolini

Infinitum, Die Ewigkeit der Sterne
von Christopher Paolini

Bewertet mit 5 Sternen

Als Paolini Fan der ersten Stunde und begeisterter Science Fiction Leser, habe ich mich wahnsinnig auf Infinitum gefreut, auch wenn ich mir nicht sicher war, was mich erwarten würde. Das Ergebnis war am Ende eine doch einsteigerfreundliche Science Fiction Geschichte, die aber definitiv kein Kinderbuch mehr ist und auch manchmal etwas in das Fantasy Genre abdriftet.

Man wird allerdings schon zu Beginn erschlagen: eine Übersicht über unzählige Planeten, Sonnensysteme, Organisationen, diverse Karten und schon rechnet man mit schwerer Kost – oder aber mit typischer Science Fiction.  Ich war allerding sehr froh, dass es kein Personenregister gab, da das das Buch bestimmt noch mal um gut 20 Seiten verlängert hätte. Das ist aber nach den ersten zwei Seiten schon wieder vergessen, da sich der Anfang nicht mit einem halbgaren und lahmen Einstieg zufriedengibt und man sofort in der Handlung gefangen ist. Man trifft auch sehr schnell auf die erste, größere Gruppe an Personen, die ein gutes Beispiel dafür ist, welch vielschichtigen Charaktere noch den Weg unserer Protagonistin Kira kreuzen werden – und in welcher Masse. Aber die Geschichte spielt auch nicht in einer postapokalyptischen Welt, in der es gefühlt nicht mehr als eine Handvoll Menschen gibt, sondern in den Weiten des Universums. Daher hat mich das nicht wirklich gestört und sogar viel zur Atmosphäre beigetragen.

Natürlich bleibt auch der Vergleich mit der Eragon Reihe nicht aus. Die habe ich eigentlich eher als Jugendbuch in Erinnerung, in der nicht wirklich brutale und blutige Passagen vorkommen.  Kiras erste Begegnung mit einer außerirdischen Lebensform hat mich dann aber doch schlucken lassen und erinnert stark an den Film „Life“. Das stand für mich etwas im Widerspruch zum Cover, das mich eher an Jugendfantasy erinnert. Ganz so brutal und heftig wird die Geschichte aber im Endeffekt auch nicht.

Löblich finde ich außerdem, dass es meiner Ansicht nach relativ kurze Kapitel sind. Ein Teil davon natürlich mit Cliffhangern, damit man direkt weiterliest, aber die kurze Kapitelstruktur bietet einem auch die Chance, an einer sinnvollen Stelle mit dem Lesen aufzuhören. 

 

Fazit

Eine gelungene, typische Science Fiction Geschichte, gefüllt mit reichlich Charakteren und einer sehr tiefgehenden Weltenbildung, die sich durch einzelne Fantasy ähnliche Elemente auch für Einsteiger des Genres eignet. Wer allerdings kein Fan von mehr als einer Handvoll Charakteren und einem weitverzweigten Weltenkonstrukt ist, sollte das Buch eher mit Vorsicht genießen.