Rezension

Eine starke Frau geht ihren Weg

Die Architektin von New York -

Die Architektin von New York
von Petra Hucke

Bewertet mit 4 Sternen

Inhaltsangabe:

New York 1865

Emily Warren Roebling hat in eine Architektenfamilie eingeheiratet, denn sowie ihr Schwiegervater als auch ihr Ehemann sind Bauingenieure und widmen sich dem Brückenbau. Ihr gemeinsames Ziel ist eine Hängebrücke die Brooklyn und Manhattan verbinden soll. Nach Beginn der Bauarbeiten überschattet ein tragischer Unfall das Großereignis. Washingtons Vater verletzt sich so schwer, dass er kurz darauf stirbt. Washington soll nun die Bauleitung übernehmen und dieser stürzt sich voll und ganz auf die bevorstehenden Arbeiten. Allerdings bleibt auch dies nicht ohne Folgen. Wash erkrankt schwer. Wer soll nun die Leitung dieser Baustelle übernehmen? Die einzige Person, die sich mit dieser Thematik auskennt ist Emily. Aber wird sie es schaffen, die Brückenarbeiten zu beenden? Kann sie sich bei den männlichen Kollegen überhaupt durchsetzen?

 

Die Architektin von New York ist der zweite Roman von Petra Hucke. Ich liebe Romane über starke Frauen, die Geschichte geschrieben haben. Sowohl das Cover als auch der Klapptext haben meine Neugierde mehr als nur geweckt und so musste ich dieses Buch einfach lesen.

 

Der Schreibstil ist flüssig und leicht zugleich und so durfte ich ab der ersten Seite in die Geschichte um Emily Warren Roebling ein und abtauchen. Während des Lesens merkte ich, mit wieviel Herzblut Petra Hucke diese Geschichte niedergeschrieben hat. Detailliert und in akribischer Kleinstarbeit hat sie zahlreiche Informationen über den Brückenbau der Brooklyn Bridge zusammengetragen, um diese dann in die Geschichte einzuweben. Ich muss gestehen, dass ich mich noch nie mit dem Bau dieser wunderschönen Brücke beschäftigt habe. Dank der Autorin, die mir auf anschaulicher Weise die einzelnen Bauabschnitte erklärt hat, konnte ich mir so ein perfektes Bild erschaffen, wie anstrengend und mühsam diese Arbeiten waren und wie sie Stück um Stück wuchs. Aber nicht nur der historische Faktor konnte mich hier überzeugen, sondern auch die Charaktere, die diese Geschichte bereichert haben. Allen voran Emily, die sich nicht nur um ihren Sohn, sondern auch noch um ihren schwer kranken Mann kümmern musste. Ganz nebenbei meisterte sie noch ihren Alltag, einige Schicksalsschläge und musste sich noch ihren Platz in einer Männerdomäne behaupten. Auch wenn sie nah dran war, aber aufgeben war nie eine Option. Eine starke Frau, die es allen gezeigt hat. In der Handlung dreht sich in erster Linie (fast) alles um den Brückenbau. Die private Ebene der Charaktere bleibt ein wenig auf der Strecke, aber das hat meinen Lesefluss nicht im geringsten gemindert. Eher das Gegenteil war der Fall. Die Entstehung dieser berühmten Brücke war mehr als beeindruckend und so litt man mit, wenn es wieder Schwierigkeiten gab und umso mehr freute man sich über Erfolge. Beeindruckend was die Menschen schon in dieser Zeit alles erschaffen haben.

 

Eine historische und spannende Zeitreise über die Entstehungsgeschichte der Brooklyn Bridge, die mehr als nur informativ war.

4 von 5 Sternen und ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen!