Rezension

Eine schöne Sommer- und Liebesgeschichte

Schallplattensommer -

Schallplattensommer
von Alina Bronsky

Bewertet mit 3.5 Sternen

Alina Bronsky erzählt von der 17jährigen Maserati, die alleine mit ihrer Oma in einem beschaulichen Dorf wohnt. Die Ruhe wird gestört, als eine reiche Familie in das Dorf zieht. Die beiden Söhne der Familie, Caspar und Theo, bringen Maseratis Leben vollkommen durcheinander. Und alle drei haben sie ihre Geheimnisse, die im Laufe des Sommers ans Licht kommen.

Viel Freizeit hat Maserati in diesem Sommer allerdings nicht. Ihre Oma baut geistig immer mehr ab und Maserati hat Angst, dass es jemand erfährt. Deshalb hat sie die Schule geschmissen, um quasi rund um die Uhr für die Oma da zu sein. Emotional hält sie sich verschlossen. Dennoch lässt der Surfertyp Caspar ihr Herz schneller schlagen. Zumal sich hinter seinem hübschen Äußeren und dem selbstsicheren Auftreten mehr versteckt, als Maserati zunächst vermutet. Auch der stets traurig wirkende Theo, mit dem sie viel Zeit verbringt, verbirgt ein Geheimnis.

Vielschichtiger als die beiden Jungs ist aber Maserati, die elfengleich jeden verzaubert, der sie zu Gesicht bekommt. Sie kümmert sich um ihre Oma und lässt deshalb trotz guter Noten sogar die Schule links liegen. Allerdings behandelt sie Georg, der augenscheinlich sehr in sie verliebt ist, nicht gerade freundlich. Obwohl ihre Motive verständlich sind – einfach mal ausbrechen, die Last mit einer anderen Person teilen – tut mir der Junge leid. Dann wieder ist es bewundernswert, wie sie ihr Leben meistert. Einfach war es bisher nämlich nicht.

Hin und her geht es in den Beziehungen der Jugendlichen und ständig scheint sich jemand für irgendwas zu entschuldigen. Ich gebe zu, dass ich manchmal den Durchblick verloren habe. Einige Szenen sorgten nämlich eher für Verwirrung und es schlich sich das Gefühl ein, ich wäre in einer Telenovela gelandet. Doch trotz einiger Ungereimtheiten ist "Schallplattensommer" ein guter Roman.

Das liegt auch daran, dass Alina Bronsky schwere Themen wie z. B. Selbstmord, dysfunktionale Familien oder auch Demenz einbaut, ohne dass sich die Geschichte dadurch schwer anfühlt. Im Gegenteil: Der Roman ist locker-leicht geschrieben.

Fazit
"Schallplattensommer" ist eine schöne Sommer- und Liebesgeschichte, die trotz einiger schwerer Themen locker-leicht daher kommt. Einzig die Handlungen der Charaktere sind manchmal etwas verwirrend.