Rezension

Eine ruhige, tiefsinnige und poetische Erzählung ohne Hast und Eile

Der Klang der Wälder -

Der Klang der Wälder
von Natsu Miyashita

„Der Klang der Wälder“ von der japanischen Autorin Natsu Miyashita ist 2021 im Insel Verlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 239 Seiten. In Japan ist dieses Werk bereits im Jahr 2015 veröffentlicht und 2018 von Kojiro Hashimoto verfilmt worden.

 

Natsu Miyashita lässt den Leser den jungen Tomura auf seinem Weg zum Klavierstimmer begleiten. Aufgewachsen ist er in den Wäldern der Berge und eines Tages beobachtet er still und leise die Arbeit eines Klavierstimmers in der Turnhalle seiner Schule. Hier springt der Funke über und fortan ist es Tomuras einziger und innigster Wunsch, ein Klavierstimmer zu werden. Doch der junge Mann zweifelt immer wieder an seiner eigenen Kompetenz. Ihn plagen Selbstzweifel und er trägt die große Angst des Scheiterns auf dem Weg zum perfekten Klang in sich. Gleichzeitig taucht er immer mehr in die Welt des Klavierstimmers ein, er wird erfahrener und versierter und mithilfe des Spiels einer Pianistin und dem Stimmen deren Klaviers erkennt er seine wahre Bestimmung.

 

Natsu Miyashita schreibt auf ihre ganz besondere Art und Weise: poetisch, sehr ruhig, mit eher wenig Handlung. Allerdings ist die Erzählung dadurch nicht langweilig. Im Gegenteil, der Leser wird angeregt mitzudenken und mitzufühlen, er hat die Möglichkeit vollständig in die Welt Tomuras einzutauchen und dessen Gedanken nachzuvollziehen, seine Sorgen und Erfahrungen zu teilen.

 

Fazit: Ein ungewöhnlich feinsinniger und tiefgründiger Roman, der von der Schönheit, Leidenschaft und Hingabe der Musik, des Klanges und des Lebens erzählt. 
Ich spreche ein klare Leseempfehlung aus.