Rezension

Eine Reise an das Ende der Welt

Das Verschwinden der Erde
von Julia Phillips

Bewertet mit 5 Sternen

Julia Phillips erzählt in ihrem Roman „Das Verschwinden der Erde“ von der Entführung der Schwestern Aljona und Sofija an einem Tag im August. In den folgenden Kapiteln, die in dem jeweils folgenden Monat spielen, werden einzelne Schicksale von Frauen von Kamtschatka vorgestellt, teils aus der Hauptstadt Petropawlowsk, teils aus den Dörfern der indigenen Ureinwohner. So erfährt der Leser viel über die Halbinsel am Ende von Russland, von der Landschaft aus Küsten, Bergen, Vulkanen und der Tundra, sowie über das Klima im Wandel der Jahreszeiten. Die kleinen Episoden sind scheinbar wahllos aneinandergereiht, haben jedoch immer am Rande einen Bezug zur Entführung der Mädchen; sind kurzweilig geschrieben, nicht zuletzt, weil die Probleme am anderen Ende der Welt doch sehr den unseren ähneln.

Das letzte Kapitel führt mehrere der vorgestellten Personen zusammen zur Lösung der Entführung und weist hier spannende an einen Krimi angelehnte Elemente auf. Ansonsten hatte ich eher das Gefühl, dass es sich um einen Frauenroman handelt.

Phillips hat ein großartiges Buch geschrieben mit einem wunderbaren, andersartigen Ende und viel Platz für Fantasie.