Rezension

Eine neue, magische Welt!

Spiegelreisende Band 1 - Die Verlobten des Winters - Christelle Dabos

Spiegelreisende Band 1 - Die Verlobten des Winters
von Christelle Dabos

Bewertet mit 5 Sternen

Eine sehr facettenreiche, magische Welt!

Ophelia lebt auf der Arche Anima und leitet dort ein Museum. Sie verfügt über besondere Kräfte, denn sie ist in der Lage, Gegenstände zu „lesen“ und durch Spiegel zu reisen. Um die Vergangenheit eines Gegenstands zu betrachten, muss Ophelia lediglich ihre Handschuhe ablegen und den Gegenstand mit ihren bloßen Händen berühren. Sofort taucht sie ab in dessen Vergangenheit bis hin zur letzten Person, die diesen Gegenstand berührt hat. So kann sie im Museum in der Vergangenheit schwelgen und die „alte Welt“ betrachten.

Ihre Idylle wird zerstört und ihr Leben gerät aus den geregelten Bahnen, als sie die Nachricht erhält, dass sie Thron, einen Adligen, der auf der eisigen Arche Pol lebt, heiraten soll. Ophelia kann sich der beschlossenen Heirat nicht verwehren und so reist sie mit ihrer Tante Roseline auf die Arche Pol. Dort ist alles so anders, als sie es von Anima kennt. Schnell merkt sie, dass die Menschen hier ihr nicht wohlgesonnen sind und dass es harte Strafe für Vergehen gibt. Weit weg von Zuhause muss sie sich gegen Intrigen, Hass, Rachsucht und Macht zur Wehr setzen – und sie weiß nicht, wem sie trauen kann.

So werden Ophelia und Roseline vorerst bei Berenilde, der Tante von Thorn, untergebracht. Der Weg in ihre alte Heimat bleibt ihr verwehrt und sie muss sich mit den Gepflogenheiten der neuen Arche vertraut machen. Schnell lernt sie, dass sie wirklich niemandem trauen kann. Und sie findet heraus, dass ihr zukünftiger nicht gerade beliebt beim Volk ist. Schon bald muss Ophelia um ihr Leben bangen.

 

„Die Spiegelreisenden – Die Verlobten des Winters“ ist ein gelungener Auftakt von Christelle Dabos. Die Autorin hat einen gehobenen und bildhaften Schreibstil, so dass man sich das Leben auf der Arche und das ganze Drumherum sehr gut vorstellen kann.

Die Charaktere sind lebhaft umschrieben und man kann sich in jeden einzelnen hineinversetzen. Die Protagonistin ist sehr zurückhaltend, was sich in ihrer neuen Welt als Vorteil herausstellt, da sie schlecht eingeschätzt werden kann. So entpuppt sie sich als absolut perfekten Gegenspieler in dem herrschenden „jeder-gegen-jeden-Krieg“. Dank ihrer Gabe kann sie die eine oder andere Situation entschärfen, manchmal kommt ihr auch der Zufall zur Hilfe, da sie zufällig Gespräche mithört und so wichtige Dinge erfährt.

Dem Leser bleibt, genau wie für Ophelia selbst, verborgen, wem man in dieser Welt vertrauen kann und wem nicht. So bleibt es bis zum Schluss spannend, es gibt einige unvorhergesehene Ereignisse, die die Situation nochmals in eine andere Richtung lenken.

Mir hat der Auftakt zur Buchreihe sehr gut gefallen und ich kann es kaum erwarten, Band zwei zu lesen.