Rezension

Eine kurzweilige Reise, die aber leider ohne besondere Botschaft bleibt

Eine wundersame Weihnachtsreise - Corina Bomann

Eine wundersame Weihnachtsreise
von Corina Bomann

Bewertet mit 3 Sternen

Ich habe mich mit der Weihnachts-Odyssee der Studentin Anna gut unterhalten gefühlt, auch wenn für mich leider ein paar Dinge auf der Strecke bleiben. Zunächst mal: worum geht’s? Da ist Anna, die aus Berlin stammt und in Leipzig studiert. Sie hat ihrem kleinen Bruder versprochen ihn zu Weihnachten zu besuchen und so nimmt sie den Zug nach Hause, zu ihrer Mutter und dem Stiefvater. Man möchte denken, soviel kann doch auf der relativ kurzen Reise von Leipzig nach Berlin nicht passieren… Nun ja, wenn man einschläft und an der Endhaltestelle des Zuges in Binz (Rügen) wieder aufwacht, schon.

Den größten Teil des Buches nimmt Annas abenteuerliche Rück-Reise von Binz nach Berlin ein. Sie lernt viele Leute kennen, die sich ihr erbarmen und sie ein Stück mitnehmen. Und hier setzt meine Kritik an. Ich hatte gehofft, dass diese Begegnungen am Ende alle eine besondere Bedeutung bekommen oder dass man das Gefühl hat, dass Anna von jeder Begegnung etwas „fürs Leben“ mitnimmt. Leider geht es tatsächlich „nur“ um die (doch recht beschwerliche) Reise, und die einzig erhellende Geschichte ist, wie Anna herausfindet, warum sie Weihnachten tatsächlich so sehr hasst. Das ist schade, denn da habe ich mir von dem Büchlein irgendwie mehr erhofft.

Das Buch liest sich trotzdem flüssig und man kann sehr gut den einen oder anderen Abend in der Adventszeit gemütlich damit verbringen. In Weihnachtsstimmung hat es mich persönlich leider nicht versetzt, aber ein netter Schmöker ist es allemal.