Rezension

Eine Geschichte über Gefühle, Selbstliebe und Selbstzweifel

The Sky in your Eyes -

The Sky in your Eyes
von Kira Mohn

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kira Mohn – The sky in your eyes

 

Nach der Trennung von ihrem Ex zieht Elin zurück zu ihren Eltern. Die Rechtsanwaltsgehilfen mag ihre Arbeit, sie kocht gerne und wenn sich jemand über sie und ihrem Gewicht lustig macht, lächelt Elin mit. Schließlich meinen die anderen es ja nicht böse. Und doch schämt sich Elin für ihre Pfündchen zu viel.

In der Arbeit läuft alles soweit gut, bis der Sohn von Johannes einsteigt und sich das Aufgabengebiet von Elin deutlich erweitert. Doch auch das bewältigt sie mühelos.

Als Elin sich zum Ausgleich bei einem veganen Kochkurs anmeldet und als Partner Jon an die Seite gestellt bekommt, ist sie verunsichert, als er vorschlägt, gemeinsam auch außerhalb des Kochkurses Zeit mit ihr zu verbringen.

Doch das Stimmchen in ihrem Hinterkopf und die Selbstzweifel sind einfach nicht still. Wird Elin es schaffen sich gegen ihre Selbstzweifel zu stellen und hat sie den Mut gegen die Ungerechtigkeiten anzukämpfen?

 

Ich habe bisher noch kein Buch von Kira Mohn gelesen.

Der lockere, leichte Erzählstil der Autorin gefällt mir gut. Die Geschichte ist angenehm und ohne das man groß drüber nachdenkt, ist man auch schon wieder am Ende.

Im Großen und Ganzen handelt die Geschichte von Elin, die ein paar Pfündchen zu viel auf der Waage hat, sich alles gefallen lässt und enorme Selbstzweifel hat. Sie lässt sich zu Anfang alles gefallen, lacht bei fiesen Sprüchen mit, und tröstet sich mit "ist ja nicht böse gemeint". Ihre Eltern haben ihr nicht die Selbstliebe beigebracht, die notwendig gewesen wäre, auch wenn ich die Eltern eigentlich als herzlich und übervorsorglich empfunden habe.

Das Elins Ex etwas arg daneben gegriffen hat, erfahren wir erst zum Ende hin, aber von Anfang an war er mir unsympathisch.

Jon dagegen war ein Schatz. Herzlich und offen, direkt aber auch einfühlsam zeigt und sagt er, was er sich wünscht. Natürlich glaubt Elin erst mal an Hintergedanken, das ist sehr schade aber nachvollziehbar.

Insgesamt empfand ich die Charaktere als solide und lebendig ausgearbeitet, ich konnte mir viele der Figuren gut vorstellen, die aus dem Leben gegriffen wirkten. Das es viele Figuren gab, die nicht mit Nettigkeit geglänzt haben versteht sich bei dem Thema von selbst.

Die Handlungsorte sind bildhaft ausgearbeitet, sodass ich mir Island, die kleine Stadt, die Wohnsituation und alles andere sehr gut vorstellen konnte.

 

Die Geschichte ist trotz der "schweren" Thematik interessant und lässt sich ohne weitere Probleme gut weglesen. Es gibt keine großen Stolpersteine, außer die, die Elin sich selbst in den Weg legt. Ich finde es schön, wie sie zu sich selbst findet, mit vorsichtigen kleinen Schritten an sich selbst glaubt und anfängt, sich selbst zu lieben. Jon ist natürlich eine Unterstützung, aber man merkt, dass es aus Elin selbst kommen muss.

 

Wenn ich etwas kritisieren müsste, dann wären das zum einen die ständigen Wiederholungen, die Elin denkt. Logisch, es geht ja darum, dass sie zu sich selbst findet. Zum anderen hätte es ab und an etwas mehr Spannung vertragen können, irgendwelche kleinen Highlights oder Wow-Effekte, die mir gefehlt haben. Dennoch lies sich die Geschichte gut weglesen.

 

Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

 

Das Cover mit den Polarlichter gefällt mir sehr gut, vor allem weil diese auch im Buch selbst aufgegriffen werden.

 

Fazit: Eine Geschichte über Gefühle, Selbstliebe und Selbstzweifel verwoben mit einer schönen Liebesgeschichte. 3,5 Sterne.