Rezension

Eine abwechslungsreiche Reise nach Jütland

Meter pro Sekunde
von Stine Pilgaard

Bewertet mit 4 Sternen

Nein, ein Roman ist „Meter pro Sekunde“ in meinen Augen nicht. Die junge Mutter erzählt in der Ich-Form vom Umzug nach Jütland, ihren Problemen mit den Menschen hier und wie sie den Alltag trotzdem gut meistert. Das geschieht in kurzen Ausführungen über das Erlebte und wechselt sich ab mit Briefen an den „Kummerkasten“.

 

Positiv ist einiges in diesem Buch. Die Sprache und damit die Übersetzung ist sehr gut gelungen. Die Beschreibung der Landschaft und der Menschen mit all ihren einzigartigen Charakterzügen zeigt sich bildhaft und lebendig. Wer allerdings nach einer zusammenhängenden Geschichte sucht, der wird keinen Erfolg haben. Es sind kurze Erlebnisberichte der jungen Frau. Meistens humorvoll und nie platt. Der „Kummerkasten“ ist eine Rubrik in der örtlichen Zeitung. Menschen unterschiedlichen Alters schreiben an die Zeitung und bekommen Rat vom Kummerkasten. Hier ist des die junge Frau, die damit ihren Geist lebendig hält und der Langeweile entgegenwirkt.

 

Sehr gelungen empfand ich die Liedtexte. Die Übersetzerin schrieb auch immer dazu, nach welcher Melodie sie gesungen werden können. Das Urteil über die Jütländer unterstreiche ich. Wer hier hinzieht und Freunde sucht, der braucht lange, bis er welche findet. Ebenfalls gelungen ist das wunderschöne Cover. Mein Fazit: Sprachlich ein Genuss und meine Reise nach Dänemark gelungen. Wer wissen möchte, wo die Skjern Auen liegen und was der Fluss mit Renaturierung zu tun hat, der sollte im Internet danach schauen. Richtig gut, was die Dänen hier schafften. Nein, „Meter pro Sekunde war nicht so, wie ich mir einen Roman vorstelle aber schlecht auf keinen Fall.