Rezension

Einblicke in die Welt eines schizophrenen Killers

Der Bewohner -

Der Bewohner
von David Jackson

Ein brutaler Serienkiller mit dem Namen Thomas Brogan ist ausgebrochen. Auf seiner Flucht vor der Polizei taucht der Killer im Dachgeschoss eines unbewohnten Reihenhauses unter. Dabei merkt der Serienkiller, dass ihm indirekt ungeahnte Möglichkeiten eröffnet worden sind. Die Dachgeschosse der Häuserzeile sind nämlich miteinander verbunden. Um sich zu waschen und ans Essen zu kommen besucht er die verschiedenen Häuser über den Dachboden und erfährt dabei Geheimnisse der einzelnen Familie. Insbesondere Colette hat er Brogan ins Herz geschlossen. Er muss mehr über sie herausfinden, sie soll seins werden – er will sie töten. Doch Brogan hadert mit sich selbst, denn er weiß nicht auf welche Stimme in seinem Kopf er hören soll.

In dem Thriller „Der Bewohner“ lernen wir den Serienmörder Brogan kennen. An seiner Seite durchleben wir seinen Überlebenskampf auf den Dachböden der Häuserreihe. So verfolgen wir das Geschehen aus seiner Perspektive, wodurch wir hautnah am Erlebnis dabei sind. Wir verfolgen seine Gedankengänge und erahnen schnell, dass er schizophrene Charakterzüge aufweist. Zwei Stimmen sprechen in seinem Kopf, wodurch er nicht immer in der Lage ist zu entscheiden, welchen Schritt er als nächstes gehen wird. Dies wurde durch den Autor grandios dargestellt. Es war für mich persönlich ein großes Lesevergnügen, die inneren psychischen Konflikte des Serienkillers zu verfolgen. Dadurch liegt der Schwerpunkt des Buches eindeutig darin, die Psyche eines kranken perfiden Killers zu offenbaren und nicht darin, den Serienkiller weiter Menschen umzubringen zu lassen.

Die Spannung in diesem Thriller wurde durch den Killer an sich und durch die Geheimnisse der einzelnen Bewohner verstärkt. Man wusste durch seine Schizophrenie nicht, wie er in seinem nächsten Schritt handeln wird. Außerdem erfährt man viel über die Bewohner und deren Geheimnisse. Der Killer verstrickt sich immer stärker in das Leben der Bewohner und beeinflusst dieses sehr. Auch wenn mir das Ende handlungstechnisch gefallen hat, könnte man dieses teilweise detaillierter ausschmücken und ein bisschen in die Länge ziehen, da es sehr abrupt kam.

Insgesamt hat mir das Buch „Der Besucher“ sehr gefallen, da es sehr abwechslungsreich ist, einen Thriller konstant aus der Sicht eines Killers zu verfolgen. Für mich war genügend Spannung vorhanden und die Einsicht in die Psyche des Killers war grandios.