Rezension

Ein wunderbar poetisch-melancholischer Roman ! Leseempfehlung.

Die Katzen von Shinjuku -

Die Katzen von Shinjuku
von Durian Sukegawa

Bewertet mit 5 Sternen

Da ich gerne mal aus meiner Komfortzone ausbreche und seit geraumer Zeit eine besondere Faszination für Literatur aus Asien hege, fühlte ich mich vob "Die Katzen von Shinjuku" sehr angesprochen.

Dabei waren die Katzen nicht einmal die Hauptschuldigen an meinen Interesse, sondern es wurde viel mehr dadurch geweckt, dass es sich hier um eine zarte poetische Geschichte zweier Aussenseiter handelt, die versuchen ihren Platz im Leben zu finden.

Genau das, was ich erwartet hatte, habe ich auch bekommen. Und noch viel mehr.

Dabei fiel mir der Einstieg erst nicht so leicht, denn Yama, der fürs japanische TV Quizfragen schreibt, ist ein sehr phlegmatischer Charakter, der auf mich vor allem sehr hoffnungslos und verloren wirkte. Eines Abends stößt er in Shinjuku auf eine Bar namens Karinka, die so skurril anmutet, wie ihr Publikum, welches sich allabendlich dort einfindet, das Leben erörtert und Wetten abschließt, welche der vielen Straßenkatzen sich wohl heute am Fenster blicken lässt.

Und er trifft auf Yume, die der Bar irgendwie Seele verleiht, obwohl sie sehr verschlossen wirkt.

Im Verlauf der Geschichte nähern sich die Beiden auf sehr zarte Art und Weise an, es kommt Poesie und Lyrik ins Spiel und die Katzen spielen eine ebenso große und präsente Rolle, wie das Sammelsurium schräger, aber liebenswerter Charaktere.

Überrascht hat mich das Buch außerdem mit viel Melancholie, überraschender Wendung und der eben angesprochenen Lyrik.

Es ist ein ganz ungewöhnliches, aber besonderes und vor allem schönes Buch, das mir tolle Lesestunden beschert hat.