Rezension

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Ein wenig enttäuscht

Einer wird sterben - Wiebke Lorenz

Einer wird sterben
von Wiebke Lorenz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Stellas Ehemann Paul ist Pilot bei einer Cargofirma. Er fliegt lange Strecken ist oft tagelang von zu Hause fort. Als Stella mal wieder sehnsüchtig auf die Rückkehr von Paul wartet, überschlagen sich die Ereignisse. Tagelang parkt ein fremdes Auto schräg gegenüber von ihrem Haus in der kleinen Stichstrasse. In dem schwarzem Mercedes Cabrio sitzen ein Mann und eine Frau und verlassen das Auto fast nie. Was bezwecken sie damit?  Stella wird nervös und panisch. Die ganze Situation erinnert sie an den Autounfall vor sechs Jahren, als Nathalie, die erste Frau von Paul, ums Leben kam. Paul war zwar gefahren, aber sie, Stella, hatte die Schuld auf sich genommen, damit ihr Mann weiterhin seinem Beruf nachgehen kann, im Gegensatz zu ihr, die ja seither unter ihrem entstellten Gesicht litt.
Aber warum interessiert sich Paul so wenig dafür? Auch wenn er am anderen Ende der Welt sitzt, muß er doch Angst haben, dass ihrer beide Geheimnis auffliegt.
Und wer terrorisiert sie mit Telefonanrufen? Malt ihre Auffahrt voll mit Fragezeichen? Den verkleideten jungen Mann, der sie an der Mülltonne angreift, erkennt sie zwar, aber sie verrät ihn nicht. Denn er hat ja etwas gefilmt. Vielleicht auch bereits vor sechs Jahren? Ihre Panik wird immer größer. Wo bleibt Paul?
Wiebke Lorenz hat einen flüssigen, spannenden Schreibstil, sodass man das Buch gut lesen kann und man gespannt ist, wie es wohl weitergeht und wie die ganze Situation beendet wird und aus welchem Grund sie überhaupt so stattfindet.
Allerdings fand ich den Mittelteil, der sich fast ausschließlich um die liebe Nachbarschaft drehte, zu lang. Zu viele Nebenschauplätze, die nur bedingt mit der Hauptgeschichte zu tun hatten.
Leider wurde ich auch mit Stella nicht warm. Sie war mir zu unlogisch und irgendwie berechnend, fordernd. Ihre Panik konnte ich nicht nachvollziehen. Da die Autorin dem Leser einige Infos vorbehalten hat, erklärte sich meine Einstellung gegenüber Stella dann aber zum Schluss auf.
Eine kurzweilige Geschichte, bei der mir aber die rechte Spannung fehlte. Schade.