Rezension

Ein Tag - ein Leben

Der Papierpalast
von Miranda Cowley Heller

Schon bei einem Blick auf die Neuerscheinungen der ersten Monate des Jahres 2022 hat dieses Buch mein Interesse geweckt und ist auf meinem Wunschzettel gelandet. Ich war sehr gespannt, ob der "No.1 New York Times Bestseller" meine Erwartungen erfüllen wird.

Wie es die Schriftstellerin von ihrem Großvater gelernt hat: „Eine gute Geschichte hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende, und das Ende muss am Anfang schon durchschimmern.“ Die Geschichte startet am frühen Morgen eines Sommertages und endet 24 Stunden später. Dazwischen erfahren die Lesenden nicht nur, was an diesem besonderen Tag im Leben der 50jährigen Hauptprotagonistin Elle passiert, sondern erleben ihre ganze Lebens- und Leidensgeschichte mit.

Zwar musste ich mich tatsächlich erstmal in den ungewohnten Schreibstil einfinden, aber der Roman war wie erwartet vielschichtig und tiefgründig. Die Geschichte hat mich gefesselt, Eva Menasse hat es mit ihrer Beschreibung als „Suchtstoff“ gut getroffen. Es handelt sich nicht um eine gewöhnliche Liebesgeschichte, sondern um ein teils aufwühlendes Familiendrama.

Ich vergebe aufgrund meiner erfüllten, aber nicht übertroffenen Erwartung 4 Sterne und empfehle das Buch gerne weiter.