Rezension

Ein Sommer wie kein anderer

Hard Land -

Hard Land
von Benedict Wells

Der 15jährige Sam hat es nicht leicht. In der Schule ist er ein Außenseiter und seine Mutter ist schwer krank. Als die Sommerferien beginnen, beschließen Sams Eltern, ihn zu seiner Verwandtschaft nach Kansas zu schicken. Doch Sam hat überhaupt keine Lust darauf, zumal die beiden Cousins ihm in der Vergangenheit das Leben schwer gemacht haben. Als er am Kino seines Heimatortes Grady den Aushang „Aushilfe gesucht“ sieht, bewirbt er sich um den Job und wird genommen.

Dort lernt er das eingeschworene Team Kirstie, Cameron und Hightower kennen. Die drei sind zwei Jahre älter als Sam und kennen sich schon ewig. Nach und nach entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den vieren und Sam lernt, aus sich herauszugehen. Besonders die unkonventionelle Kirstie hat es ihm angetan, doch sie hat einen festen Freund. Was sie allerdings nicht davon abhält, mit Sam zu flirten...

Sam erlebt zum ersten Mal im Leben, wie es ist, einer Clique anzugehören, stundenlang zu diskutieren, nachts auf dem Dach des Kinos die Sterne anzuschauen, Dinge zu tun, die noch vor kurzem undenkbar gewesen wären. Es ist der schönste und gleichzeitig der traurigste Sommer seines bisherigen Lebens, denn leider gehört seine Mutter nicht zu den 30 Prozent derer, die den Krebs überleben.

„Hard Land“ ist ein wunderschöner Coming-of-Age Roman, manchmal urkomisch, dann wieder herzzerreißend traurig. Benedict Wells versteht es wie kein anderer, mit Worten zu malen, Stimmungen zu erzeugen und seine Leser in den Bann zu schlagen. Ich hätte ewig weiterlesen mögen, allerdings ist das Ende absolut perfekt. Ein beeindruckender Roman, der noch lange in mir nachwirken wird!