Ein sehr verworrener, seltsamer Roman

Animal
von Lisa Taddeo

Bewertet mit 2 Sternen

CN: 6ueller Missbrauch

Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich werde aus diesem Buch nicht schlau. „Animals“ ist der zweite Roman von Lisa Taddeo und optisch ein echter Hingucker. Inhaltlich allerdings wird’s ziemlich chaotisch – und gleichzeitig passiert kaum etwas. In dem Buch geht es um Joan und ihre mysteriöse Vergangenheit. Nachdem sich ihr Chef/ihre Affäre vor ihren Augen erschießt, haut Joan ab und sucht nach einer Frau namens Alice. Im Klappentext heißt es, Joan will letztendlich „mehr als nur Opfer sein – selbst wenn sie dafür zur Täterin werden muss.“

Ich glaube, irgendwo hinter diesem Buch steckt eine vermeintlich feministische Absicht. Und daher kommt auch der Grundgedanke: Frauen rächen sich an Männern für all das, was ihnen angetan wurde - und ermorden diese oder stellvertretend auch andere Männer. Für mich wirkt das alles ein bisschen zu gewollt und verallgemeinernd. Auch sind viele Szenen so explizit und verstörend. Erst einmal geht das ohne Triggerwarnungen gar nicht! Außerdem finde ich diese Darstellung von „hier erfahrt ihr, was mir alles Schlimmes angetan wurde“ und „so sieht meine Rache aus“ fast ein bisschen eintönig.

Das Buch war ein konstanter Wechsel aus langweilig und verstörend. Es gibt viele sehr bildliche Missbrauchsszenen – beispielsweise auch an einem Kind. Und die Leser*innen erfahren erst nach und nach mehr über Joans Vergangenheit. Manchmal kann das spannend sein – hier wusste ich allerdings 400 Seiten lang nicht, worum es eigentlich geht, wer wer ist und warum dieses oder jenes passiert. Ich war die ganze Zeit über verwirrt und bin daher nie ganz in die Geschichte reingekommen.

Auch der Schreibstil hatte für mich leider manchmal einen komischen Beigeschmack, teilweise war die Sprache sogar einfach diskriminierend – sowohl das I-Wort als auch fettfeindliche Äußerungen sind mir mehrmals aufgefallen. Von mir gibt’s also leider keine Empfehlung für Animals bzw. ich habe das Gefühl, ich kann dieses Buch nicht einmal (nicht) empfehlen, da ich es einfach null verstanden habe.