Ein sehr kluger und aktueller Roman über Elternschaft
Bewertet mit 4 Sternen
Ich habe diesen Roman sehr, sehr gerne gelesen. Das hat zum einen mit dem Thema zu tun gehabt. Da ich selbst in den 30ern bin ist das Thema Elternschaft und Muttersein für mich sehr aktuell und begegnet mir im Familien- und Freundeskreis immer wieder. Zum anderen hat mir aber auch der Schreibstil sehr gut gefallen. Die Autorin bedient sich kurzer Abschnitte und Szenen, um aus dem Leben der Ich-Erzählerin zu berichten: Mal trifft sie sich mit Freunden zum Grillen, mal sitzt sie allein im Café und hört einem Gespräch am Nachbartisch zu. Sie besucht ihre Mutter oder ist mit ihrem Partner zusammen. Dabei kreisen alle diese Alltagssituation um das Thema Elternschaft bzw. Muttersein. Getrieben wird es durch drei Haupterzählstränge im Buch:
Die Mutter, die sich unbedingt Enkelkinder wünscht.
Die Freundin, die plötzlich schwanger wird.
Der Partner, der sich nicht sicher ist, ob er ohne Kinder alt werden möchte.
Diese Nebencharaktere wurden dabei so gut beschrieben und skizziert, dass ich auch ihre Perspektive gut nachvollziehen konnte. Und das ist genau das, was das Buch so besonders für mich gemacht hat: Es geht eben nicht nur um die Frage, warum jemand keine Kinder möchte, sondern beleuchtet auch die aus einer Elternschaft resultierenden Beziehungsgeflechte. Sei es die Mutter-Tochter-Beziehung oder die Beziehung zum Partner.
Für mich war der Roman ein kleiner Schatz, der deutlich macht, dass es im Leben viele Entscheidungen gibt und keine dieser Entscheidungen gut oder schlecht ist. Vielmehr beeinflussen die Entscheidungen unseren Lebensweg, aber ob wir glücklich sind, hängt letztlich von jedem Einzelnen selbst ab. Es geht um das persönliche Glück.