Rezension

Ein sehr armes Bauernmädchen will mehr

Ich, Ellyn
von Nell Leyshon

Bewertet mit 3 Sternen

Vom Inhalt her sehr interessant, doch in Stil und Ausdruck gewöhnungsbedürftig

Im Jahr 1573 wächst Ellyn unter ärmlichsten Verhältnissen auf einem kleinen Bauernhof auf. Außer harter Arbeit und Lieblosigkeit in der Familie kennt sie nichts. Bis eines Tages durch Zufall ihre Singstimme erkannt wird. Doch ein Chor ist nur für Jungen zugänglich. Sie fasst einen folgenschweren Entschluss.

Erzählt wird diese Geschichte aus der Sicht von Ellyn, einem vorpubertären jungen Mädchen. In einer Zeit, in der Frauen minderwertige Geschöpfe sind, hat sie keine Bildung und kann weder schreiben noch lesen. Auch kennt sie nichts als ihre Familie und den Ort, an dem sie zuhause ist. Und sie ist in dem Glauben, dass die Erde eine Scheibe sei, von der sie herabfallen kann.

Die Handlung ist sehr interessant, hätte meines Erachtens jedoch spannender gestaltet werden können. Denn der Schreibstil mit seiner teilweise vulgären und holprigen Ausdrucksweise war für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Ohne Punkt und Komma geht es durch ca. 50 Prozent des Buches. Dann werden, je nach Fortschreiten von Ellyns Kenntnissen, die Sätze der heutigen Normalität angepasst, bis ganz zum Schluss ein flüssiges Schriftbild entsteht. Trotzdem konnte ich Ellyns Gedanken und Gefühle nachvollziehen.

Mein Fazit:

Ein lesenswertes Buch, sofern man sich nicht von der außergewöhnlichen Schreibweise abschrecken lässt. 3 Sterne.