Rezension

Ein Roman, welcher so gelungen ist, wie eine gute Tasse Tee!

Die Teehändlerin -

Die Teehändlerin
von Susanne Popp

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:
Friederike Ronnefeldt lebt im Jahre 1838 mit ihrer Familie mitten in Frankfurt und ist für ihre Schönheit und für ihren regen Geist bekannt. Als sich ihr Ehemann Tobias auf den Weg macht, um seiner Entdeckerleidenschaft rundum den Tee nachzugehen und die Weiten Chinas zu erkunden, stellt sich schnell die Frage, wie es nun mit ihrem kleinen Teegeschäft in dessen Abwesenheit weitergeht soll. Während sich im Jahre 1838 eine Frau um die häuslichen Pflichten zu kümmern hat, verlangen die Umstände schon bald einen anderen, unkonventionellen Weg von Friederike, ...denn das Unternehmen ihres Mannes ist in höchster Gefahr.

Meine Meinung :
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich nicht nur Tee liebe, sondern vor allem gut erzählte historische Romane. Dieser historische Roman befasst sich mit der Geschichte der Familie Ronnefeldt, dabei lässt sich die Autorin von wahren Begebenheiten inspirieren, bringt aber auch einige ihrer Fantasie entsponnenen Elemente mit ein.
Und dies macht sie auf überaus gelungene Art, sodass ich als Leser durch die Geschichte geflogen bin und jede der gelesenen Seiten sehr genossen habe.

Dabei ist der Schreibstil für einen historischen Roman stets passend, aber nie zu beschwerlich oder stockend, sondern mutet durch einen sehr ausgewogenen Schreibstil absolut schön und flüssig an, sodass dieser Roman auch sehr gut für Einsteiger in das Genre zu empfehlen ist.

Die besondere Stärke der Autorin liegt in ihrer feinfühligen und sehr intensiven Ausarbeitung ihrer Charaktere, denn in dieser Geschichte bleibt kein Charakter blass oder gar lieblos, sondern alle sind so plastisch und lebendig beschrieben, dass sich die kleinste Randfigur in das Gedächtnis des Lesers einbrennt und man jeden bildlich vor Augen hat. Dabei kann sie negative Charakter ebenso plastisch beschrieben, dass man als Leser eine Wut in sich verspürt, wie sie auch einige Lieblingscharaktere entwerfen kann, die man schon nach dem Beenden des Buches schmerzlich vermisst. Des weiteren schafft die Autorin ein realistisches, sehr passend dargestelltens Abbild der Gesellschaft rundum die Jahre um 1838 und die Rolle der Frau und Wege der Frauen aus dieser Rolle. Diese Szenen konnten mich aufgrund ihrer authentischen Darstellung besonders packen.

Alles in allem ein großartiges Buch, das nur wenige kleine Kritikpunkte aufzuweisen hat. Zum einen waren mir manche Zeitsprünge zu abrupt und ich hätte mir dabei wenige Details mehr gewünscht. Eine kleine Sache, die mir bei der Aufmachung des Buches aufgefallen ist, dass die Schrift des Buches auf dem Cover sehr empfindlich ist, und sie sich nach der Zeit teilweise ablöst.

Mein Fazit :
Ein wunderbarer erster Teil, den ich mit einer Tasse Tee genossen habe und der mit sehr schöne emotionale und spannende Momente beschert hat. Ich freue mich sehr auf den 2. Teil und hoffe liebgewonnene Charaktere wiederzusehen! 4,5 Sterne schon