Rezension

ein Roadtrip ins Leben

Der erste letzte Tag -

Der erste letzte Tag
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 5 Sternen

Livius Reimer sitzt eigentlich im Flugzeug auf dem Weg nach Berlin, um dort einen Buchvertrag zu unterschreiben und seine Ehe mit Yvonne zu retten. Doch plötzlich startet der Flieger nicht und er findet sich vor dem Schalter einer Mietwagenfirma wieder, um überteuert einen Wagen zu mieten, damit er rechtzeitig  in Berlin ankommt. Und noch plötzlicher sitzt er mit Lea von Armin in dem Mietwagen und unterhält sich mit ihr über über Gott und die Welt. Dabei lässt er sich auf ein ungewöhnliches Experiment ein: Was wäre wenn heute dein letzter Tag auf Erden wäre? Was würdest du tun? Ein ungewöhnlicher Roadtrip beginnt.

 

Sebastian Fitzek steht für Psychothriller erster Güte. Doch er kann auch ganz anders und dies beweist er in diesem "Nicht"Thriller auf überraschend wunderbare Weise. Ich habe gelacht: über Liviu, über Lea, über die Dinge, die ihnen gewollt und auch ungewollt widerfahren. Ich habe geweint: über Lea, über Livius, über die Dinge, die ihnen ungewollt (und gewollt) passieren. Ich habe geflucht: über Lea, über Livius, über die Dinge die ihnen gewollt passieren. 

 

Kurz gesagt: ich feiere dieses Buch, das schon jetzt mein Highlight im Mai 2021 ist. 

Der Autor beweist ausdrücklich, dass er auch anders kann. Und dies auf überaus witzige Art. Livius und Lea, beide überaus sympathische Protagonisten, schenken sich nichts. Der Schlagabtausch zwischen den beiden war äußerst amüsant, hat aber auch sehr oft zum Nachdenken angeregt. 

Der Autor widmet sich dem Thema Tod auf verschiedenen Arten. Und lässt seine Charakter eben auf humorvolle Weise damit umgehen. Livius und Lea leben ihren letzten Tag.

 

In dem Buch steckt sehr viel Herzblut und das merkt man deutlich. Ich habe den Autor schon live auf der Bühne miterleben dürfen und weiß, dass er eine sehr witzige Ader hat. Diese hat er hier auch ausgelebt und ich fand es einfach nur herzerfrischend, den Roadtrip von Livius und Lea mitzuverfolgen.

 

Das Ende hat mich sehr traurig gestimmt, auch wenn es (in meinen Augen) einfach perfekt war. 

 

Bitte mehr davon, Herr Fitzek. Mehr von diesen herrlichen, komischen, traurigen und vor allem perfekten Storys, die einem zum Nachdenken anregen. Denn auch ich habe mir Gedanken gemacht: Was würde ich machen, an meinem letzten Tag? Dabei kamen viele, viele Wünsche auf, die natürlich nicht an einem Tag erfüllt werden können. Aber vielleicht kann man anfangen, sich jeden Tag zumindest etwas Kleines und ab und zu etwas Großes zu machen. 

 

Meggies Fussnote:

Lea und Livius auf dem Roadtrip ihres Lebens.