Rezension

Ein rassismuskritisches Alphabet

Ein rassismuskritisches Alphabet
von Tupoka Ogette

Bewertet mit 5 Sternen

Begriffe zu Rassismus von A-Z

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Selten gehe ich auf das Aussehen eines Buches ein, aber bei diesem ist es relevant. Zuerst wird das gewählte Wort genannt und dann, ähnlich einer Definition, erläutert. Auf der gegenüberliegenden Seite werden dann das Wort und eine dazugehörige reale Situation thematisiert. Das war dann sozusagen die Ergänzung zu der Definition und dient dem besseren Verständnis. Die nächste Seite ist leer und bietet Platz für die eigenen Gedanken zu den vorherigen Ausführungen. Dabei stellt Ogette manchmal eine Frage und gibt weitere Literaturtipps.
Dank des Buches weiß ich jetzt, was zum Beispiel Derailing oder „Jim Crow“ bedeuten. Gehört hatte ich diese Begriffe schon mal, aber hatte anschließend vergessen, mich im Internet bezüglich der Bedeutung schlau zu machen. Es nervt mich allerdings ein bisschen, dass es mal wieder nur englische Begriffe gibt und keine Äquivalente in Deutsch gesucht wurden. Das suggeriert im Umkehrschluss, dass Rassismus in Deutschland entweder nicht vorhanden ist oder ignoriert wird. Schade, denn dieses Buch hat gezeigt, dass selbst gut gemeinte Taten und Aussagen rassistisch sein können. Wobei wir ja alle wissen: mit „gut gemeint“ ist der Weg zu Hölle gepflastert.
Das Buch bietet viele Denkanstöße und die weiterführenden Buchtipps finde ich sehr interessant. Da wird das eine oder andere Buch bestimmt bei mir einziehen.
Wer sich für Rassismus und was jeder dagegen tun kann interessiert, sollte sich dieses Buch zu Gemüte führen und wirken lassen.
Der Schreibstil ist locker-leicht und vermittelt das doch heftige Thema dementsprechend. Das zeigt, dass man nicht im „Tal der Tränen“ versinken muss, um unangenehme Themen zu präsentieren. Außerdem fällt es dem Leser leichter, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, wenn es keine Schuldzuweisung gibt.
Von mir klare 5 inspirierte Sterne.

‘*‘ Klappentext ‘*‘
Tupoka Ogette ist DIE deutsche Vermittlerin für Rassismuskritik – auf ihren vielen Plattformen erklärt sie ihrem Publikum täglich, was Rassismus bedeutet und wie wir ihm entgegentreten können. In »Ein rassismuskritisches Alphabet« ordnet sie jedem Buchstaben von A-Z einen Begriff rund um das Thema Rassismus zu, definiert und ordnet ihn anschließend ein. Anhand von Fragen der Autorin können die Leser*innen auf einer freien Seite das Thema vertiefen. Das vierfarbige »Nachschlagewerk« und Workbook basiert auf Tupoka Ogettes Alphabet auf ihrem Instagramkanal und erscheint erstmals überhaupt in Buchform.
Das Nachschlagewerk der SPIEGEL- Bestsellerautorin von »exit RACISM – Rassismuskritisch denken lernen« hinterfragt Denkgewohnheiten, deutet auf Alltagsrassismus hin und zeigt Möglichkeiten auf, wie wir rassismuskritisch denken und leben können.