Rezension

Ein mutiges Projekt …

Die Architektin von New York -

Die Architektin von New York
von Petra Hucke

Bewertet mit 5 Sternen

... wagen John Roebling senior und sein Sohn Washington Roebling, indem sie die beiden Stadtteile Brooklyn und Manhattan miteinander verbinden wollen. Dies soll in Form einer Hängebrücke passieren und nicht nur viele Menschenleben retten, da die Fähren immer wieder verunfallen, sondern auch viel Zeit sparen und die Stadt New York in ihrer baulichen Erhabenheit hervorheben. Doch birgt so ein großes Projekt nicht nur Herausforderungen an die Planung, sondern zeigt dem Menschen auch schnell seine Grenzen... . Doch nicht jeder möchte diese akzeptieren und ein Roebling erst recht nicht.

Im Mittelpunkt der Handlung steht jedoch Emily Warren Roebling, die frisch mit dem Ingenieur und Sohn des großen John Roebling, Washington,  vermählt ist. Schnell zeigt sich, dass Emily kein "typisches" Frauenzimmer jener Zeit ist und auch die Ehe ist besonders. Die junge Frau interessiert sich mehr für Statik, Berechnungen und Technik als für Putz und Gesellschaften und ihr Mann teilt bereitwillig sein Wissen mit ihr bzw. befragt sie oft um Rat. Ganz entgegen der damaligen Vorstellungen ist es eine Beziehung auf Augenhöhe. Umso schwerer fällt es Emily irgendwann, sich aus dem großen Bauprojekt der East River Bridge heraus zu halten, denn nach außen muss sie den Schein der devoten Ehefrau wahren, um die Glaubwürdigkeit und den Ruf der Roeblings nicht zu gefährden. Und plötzlich passiert ein Unglück nach dem nächsten und das große Bauwerk steht in Gefahr. Und Emily wäre nicht Emily, wenn sie das mitansehen würde ... .

Petra Hucke erschafft in diesem dritten Band der Reihe "Bedeutende Frauen, die die Welt verändern" ein schönes und gut nachvollziehbares Frauenportrait von einer Person, von der ich bis dato nur wenig gehört habe. Sie verbindet Zetgeschichte mit vielen interessanten baulichen Fakten und Erläuterungen, die leicht verständlich und gut erklärt sind, ohne zu übertreiben.