Rezension

ein melancholisches, trauriges Buch

Jenseits der Untiefen - Favel Parrett

Jenseits der Untiefen
von Favel Parrett

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Debüt ist Favel Parretts Buch " Jenseits der Untiefen ", das auf der vorderen Umschlagseite mit einem Zitat aus der Sunday Times den Tipp gibt: "Wenn Sie in diesem Jahr nur ein Buch lesen, dann lesen Sie dieses." Dementsprechend gespannt und erwartungsvoll ging ich an dieses Buch heran, doch leider konnte es mich nicht ganz überzeugen, weder vom Schreibstil, noch von der Geschichte her.

Der Grundtenor dieses Buches ist depressiv, traurig und düster. Der Schauplatz des Buches ist die tasmanische Küste , die den Familien mit dem Fischfang ein karges Auskommen sichert und den älteren Kindern ein Wave-Bord-Paradies bietet, in dem sie ihre Geschicklichkeit ausprobieren. Erzählt wird die Geschichte dreier Geschwister Joe, Miles und Harry, die nach dem Tod ihrer Mutter, die bei einem Autounfall ums Leben kam, mehr oder weniger sich selbst überlassen sind. Ihre Tante sorgt ab und zu noch für das Nötigste, damit etwas zu Essen im Haus ist und die Kinder ab und zu aus dem verschlafenen und düsteren Nest herauskommen. Doch das Leben der Brüdern ist nicht einfach. Der Vater ist ein brutaler, cholerischer Trinker, der seine Kinder zur Arbeit auf seinem Schiff zwingt und das auch bei gefährlichem Seegang. Harry, der Kleinste, fürchtet das Wasser und hält sich von ihm fern. Er findet in dem Außenseiter George und seinem Hund einen Freund, bei dem er so etwas wie Fürsorge und Verständnis findet.
Als der Älteste versucht den Ort seiner Kindheit hinter sich zu lassen, überschlagen sich die Ereignisse.

Zwischendurch werden immer wieder Passagen eingestreut, in denen sich die Kinder an ihre Mutter oder ihren Großvater erinnern.

Irgendwie habe ich zu diesem Buch keinen Zugang gefunden. Die Geschichte der Kinder fand ich sehr trostlos und traurig. Harry war eigentlich meine Lieblingsfigur in diesem Buch. Ich fand es immer wieder berührend, wie er von dem Wenigen was er hatte, abgeben wollte und auch das Verantwortungsgefühl der Geschwister untereinander war sehr liebevoll. Doch irgendwie plätscherte die Geschichte so vor sich hin, manchmal dachte ich auch, dass das Ganze etwas zusammenhangslos zusammengeschustert war. Die Sprache empfand auch eher als abgehackt und wenig flüssig, doch das Schicksal der Geschwister hat mich dann durchhalten lassen, weil ich wissen wollte , wie es ausgeht.

Gut gemeinte 3,5 * für ein Buch, dass mich nicht vollkommen überzeugen konnte.