Ein Jahr auf der Insel
Bewertet mit 4 Sternen
„Die Tage des Wals“ ist eine fiktive Geschichte, die vor etwa 80 Jahren auf einer kleinen namenlosen walisischen Insel spielt. Ich hatte lange Zeit das Bedürfnis, etwas zum Namen des Schauplatzes zu erfahren. Am Ende gibt es eine kurze Anmerkung zum Text, die mir eine große Hilfe war. Allerdings hätte ich diese Anmerkung zum besseren Verständnis gern vorher gelesen, darum erwähne ich sie hier.
Ich-Erzählerin ist die Hauptprotagonistin Manod. Sie ist klug und wissbegierig und sie wohnt mit ihrem Vater, der kleinen Schwester und nur zwölf anderen Familien auf einer abgelegenen walisischen Insel. Die Insel mit ihrer Natur und den wenigen Möglichkeiten, die das Leben dort bietet, wird in kurzen Abschnitten sehr bildhaft beschrieben. Die Menschen lebten damals sehr einfach und mussten hart arbeiten. Oft schweifen meine Gedanken beim Lesen ab und ich frage mich, wie das Leben heute wohl dort aussehen mag.
Mit dem gestrandeten Wal kommen auch zwei Menschen auf die Insel, um ethnografische Untersuchungen durchzuführen. Manod arbeitet für die beiden als Übersetzerin. Es fällt mir schwer, meine Gefühle für die zwei Fremden einzuordnen. Sie scheinen freundlich und hilfsbereit, aber manchmal habe ich ein grummeliges Gefühl. Mit ihrem ungewöhnlichen Schreibstil hat die Autorin Elizabeth O’Connor mich an das Buch gefesselt.
Auch wenn der Wal eine ganz andere Rolle gespielt hat, als ich vermutet hatte, haben mich die Menschen auf der Insel mit ihren Geschichten berührt.