Rezension

Ein interessanter Auftakt, dem es leider etwas an Spannung fehlt

Dark Blue Rising (Bd. 1)
von Teri Terry

Der Einstieg ist mir richtig leicht gefallen. Die erste Szene zeigt bereits unerwartet Spannung und gibt einen tiefen Einblick in das Leben von Tabby. Die vielen Regeln und Richtlinien an die sie sich zu halten hat deuten auf ihr einsames Leben. Die Vertrauensprobleme der Protagonistin übertragen sich leicht auf die Leser.

Leider hat der Spannungsaufbau dann etwas nachgelassen. Dafür wird Tabbys neues Umfeld sorgfältig aufgebaut. Immer wieder drehen sich Fragen in Tabbys Kopf, doch wirklich voran geht es nicht. Der Mittelteil geht leider eher etwas zäh, weder erhält man richtig viele Erkenntnisse, noch erhält man die Möglichkeit andere Charaktere wirklich besser kennen zu lernen. Dies passt jedoch durchgehend zu Tabbys Charakterkonzept, ihr Misstrauen prägt viele ihrer Dialoge. Doch sobald das Freundschaftsband mit jemanden wachsen kann, kommt immer etwas dazwischen. Die komplizierte Beziehung zu ihrer Entführerin/Ziehmutter hingegen ist sehr facettenreich und Tabbys Gefühlsstrudel ihr gegenüber kam sehr gut bei mir an.

Eine Besonderheit ist die Atmosphäre in dieser Geschichte. Es herrscht dauerhaft eine leicht düstere Grundstimmung und Tabbys permanentes Misstrauen steigert diese Stimmung weiter.

Das Finale ist vielversprechend und ich freue mich darauf die Reihe weiter zu lesen und die eine oder andere Frage zu lösen. Allerdings hoffe ich, dass die Fortsetzung etwas mehr Action hat und Tabby mehr Initiative zeigt.

Für den zweiten Band "Red Sky Burning" habe ich noch keinen Termin für die deutsche Übersetzung gefunden. Die englische Ausgabe erscheint im Juli 2021.