Rezension

ein großartiger Auftakt

Natchez Burning - Greg Iles

Natchez Burning
von Greg Iles

Rezension "Natchez Burning" von Greg Iles

Natches Burning ist der 4 Band der Reihe um Penn Cage und stellt zugleich den ersten Band einer Trilogie da. Das Buch ist mit 1008 Seiten am 13.02 2015 im Rütten & Loening Verlag erschienen.
 

Inhalt:

Natchez, Mississippi in den 60ern: Rassistische Weiße, scheinbar ehrbare Bürger, formieren sich zu den Doppeladlern und ermorden einen Schwarzen, in dessen Musikalienladen sich heimlich Liebespaare treffen – Weiße und Schwarze, die sich nicht offen zeigen dürfen. Die Doppeladler wüten, ohne dass jemand sie stoppt. Natchez heute: Bürgermeister Penn Cage ist ratlos. Sein Vater, ein angesehener Arzt, wird wegen Mordes an Viola Turner angeklagt, einer Schwarzen, die einst Krankenschwester bei ihm war. In den 60ern floh sie vor den Doppeladlern und war erst kürzlich nach Natchez zurückgekehrt. Cage will wissen, ob die Doppeladler Viola ermordet haben. Denn einst schworen sie, jeden Schwarzen zu töten, der zurückkehrt. (Klappentext)
 

Cover:

Das Cover finde ich schön. Es erzeugt eine unheimlich, düstere Stimmung mit einem Licht am Horizont. Es sieht wegen den Strommasten auch typisch amerikanisch aus.
 

Autor:

Greg Iles ist ein amerikanischer Schriftsteller und lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Natchez, Mississippi (USA). Geboren wurde der Autor aber in Stuttgart und verbrachte dort die ersten vier Jahre seiner Kindheit. Bevor er seinen schriftstellerischen Amibtionen nachging, war Greg Iles Sänger und Gitarrist in der Frankly Scarlet Band
 

Meine Meinung:

Es schmerzt mir immer noch in der Seele, dass ich diesem großartigen Buch nur 4 Sterne gebe. Mit einer tollen Erzählkunst und einem Schreibstil, der keine Wünsche übrig lässt erzählt Iles die Geschichte um Penn Cage und seinen Vater, der verdächtigt wird, seine ehemalige Krankenschwester umgebracht oder erlöst zu haben.
Doch so einfach ist es nicht, denn die Vergangenheit schlägt zurück und die Dopeladler, eine Terrororganisation die damals schon aktiv gegen Schwarze vorging, ist immer noch aktiv.

Iles erzeugt ein riesiges Bild von Natchez. Den Rassismus und den Hass gegen Schwarze bringt er deutlich rüber. Er erzeugt damit eine sehr düstere Stimmung und man kann sich gut in die Vergangenheit versetzen.

Die Hauptpersonen sind sympathisch. Einzig und allein die Freundin von Penn Cage, also Caitlin, mochte ich nicht so gerne. Sie war mir viel zu Karriere fokussiert und immer in der Hoffnung, einen tollen Artikel zu veröffentlichen und einen Publitzerpreis zu kriegen.

Der dicke Schinken mit 1008 Seiten hat mich am Anfang ein wenig abgeschreckt. Noch mehr hat es mich erschüttert, als ich erfahren habe, dass es erst ein Auftakt einer Trilogie ist. Kann man wirklich über 3000 Seiten diese Geschichte halten? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Sehr viele Fragen bleiben am Ende offen, so weiß man am Ende immer noch nicht genau, wer denn jetzt eigentlich Viola, die Krankenschwester umgebracht hat.
Das finde ich ein bisschen schade. Iles hat an vielen Stellen zu ausschweifend erzählt und so wirkt das Buch nach Beendigung als wäre es erst ein Fundament, worauf Greg Iles die anderen beiden Bände aufbauen wird. Man kennt nun die Personen, weiß was da in der Vergangenheit vor sich gegangen ist und doch kennt man wieder gar nichts, denn es gibt so viele Geheimnisse und Verschwiegenheiten, sodass noch viel Platz für zwei Bände da sind.

Ehrlich gesagt, wollte ich das Buch in der Mitte erst abbrechen. Immer wenn ich gesehen habe, wie viel noch vor mir liegt, drehte sich bei mir der Magen um. So kam es auch dass ich das Buch in der Hälfte pausiert habe und erst einmal 5 Bücher dazwischen gelesen habe. Das ist nicht empfehlenswert, in diesem Falle hat es mir aber sehr geholfen, denn danach hatte ich wieder richtig Lust in die Geschichte abzutauchen!

Die Geschichte verbindet Fiktion mit der Wirklichkeit, so geht es zum Beispiel auch ein wenig um J.F. Kennedy und M.L. King. Diese Vermischung mit realen Personen hat mir nicht so gut gefallen.

Manchmal hat man auch das Gefühl gehabt, dass Greg Iles zu viel des Guten wollte. Der Showdown wirkte ein wenig konstruiert und unlogisch, trotzdem aber sehr spannend.

Als Fazit kann ich sagen, dass mir das Buch leider an einigen Stellen zu lang war. Gerade in der Mitte des Buches hätte man bestimmt 100-200 Seiten kürzen können. Trotzdem stimmt für mich sonst alles in dem Buch. Ich hoffe, dass der Autor nicht noch zwei Schinken à 1000 Seiten rausbringt, denn ich kann mir vorstellen, dass es irgendwann einfach zu viel wird.
Trotzdem ist das Buch genial und vorallem besonders und ich bin froh, dass ich es gelesen habe.
4  Sterne für ein tolles Buch, welches man hätte kürzen können.

! Leseempfehlung !