Rezension

Ein ganz besonderes Buch

Hard Land -

Hard Land
von Benedict Wells

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt

Sam ist ein typischer Außenseiter, ein Einzelgänger. Er hatte genau einen besten Freund, und der ist weggezogen. Er ist kleiner und schmächtiger wie andere Jungs in seinem Alter, hat Angststörungen und ist schüchtern. Seine Mutter ist schwer krank und das belastet die Familie sehr. Damit er die Probleme etwas vergessen kann wollen seine Eltern ihn über den Sommer nach Kansas zu seiner Tante und deren Familie schicken, aber Sam möchte nicht. Um nicht nach Kansas zu müssen und um den Problemen zu Hause aus dem Weg zu gehen nimmt er einen Aushilfsjob im Kino an. Hier lernt er drei junge Leute kennen, die für ihn bislang unnahbar waren. Sie sind älter als er und werden zum Ende des Sommers die Stadt verlassen um ans College zu gehen, aber davor verbringt Sam mit ihnen noch einen Sommer voller Höhen und Tiefen und voller Trauer und Liebe...

Meine Meinung

Das Buch beginngt mit dem Satz: "In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb." Das mag jetzt seltsam klingen, aber nach diesem Satz wusste ich, dass es mich mitreißen würde. Es wird komplett aus der Sicht von Sam in der ersten Person erzählt. Man erfährt so alles über ihn, über seine Gefühle, seine Zweifel, seine Ängste. Er ist ein sympathischer und absolut authentischer Hauptcharakter der den Leser mit auf die Reise durch den Sommer seines Lebens nimmt und dieser wird von da sein ganzes Leben prägen.

Benedict Wells versteht es, Sams Geschichte perfekt auf den Punkt zu bringen. Er erzählt teilweise banale und teilweise dramatische Lebensereignisse emotional und genau so, dass es den Leser einfach fesselt. Dabei sind alle Protagonisten absolut authentisch, einfach ganz normale Jugendliche mit ganz normalen Problemen. 

Das Buch ist von Anfang bis zum Ende wahnsinnig fesselnd und baut dabei eine ganz besondere Spannung auf. Es ist keine "Grusel-Spannung" wie in einem Thriller, sondern eher eine "Gänsehaut-Spannung", die den Leser durch die ganze Geschichte begleitet. Was auch daran liegt, dass es zu einer Zeit spielt, in der man nicht mal schnell Sprach- oder Textnachrichten verschicken konnte. Wenn man jemandem etwas zu sagen hatte der weiter weg war schrieb man einen Brief und man musste Tage lang auf eine Antwort warten (heut zu Tage fast undenkbar) und Sam schreibt oft Briefe. Und diese Kleinigkeit ist einer der vielen einfachen Aspekte, die das Buch spannend halten.

Fazit

Es passiert selten, aber manchmal gibt es Bücher, da weiß man schon auf der ersten Seite: Das wird mein Buch! Also ein Buch, bei dem einfach alles stimmt, mit dem man sich identifizieren kann und bei dem man nicht möchte, dass es endet. Tatsächlich gab es einige Parallelen was Sams und mein Leben angeht und ich denke, das ist auch einer der Punkte, warum die Geschichte bei so vielen Lesern so gut ankommt. Viele finden irgendetwas womit sie sich identifizieren können. Und Benedict Wells hat den perfekt Weg gefunden diese eigentlich recht einfache Geschichte so zu schreiben, dass sie fesselnd und absolut mitreißend ist. Es ist ein emotionales Buch, aber auch lustig. Die Geschichte einer Jugend eben, die man gelesen haben sollte. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall sehr gerne weiter, für mich war es ein absolutes Highlight und bestimmt nicht das letzte Buch des Autors.