Rezension

Ein Familienroman der etwas anderen Art

Liebe und andere Parasiten - James Meek

Liebe und andere Parasiten
von James Meek

Ein in die Jahre gekommener Rockstar verfehlt die allgemeinen Vorstellungen von Moral, während seine ehrgeizige Schwester als Malariaforscherin die Menschheit retten will und in den Strudel der Verfehlungen ihres Bruders gerät...

Richie Shepherd war in den 70er Jahren ein gefeierter Rockstar, mittlerweile ist er ein erfolgreicher TV-Produzent, der aber im privaten Leben völlig versagt. Eine Affäre mit einer Minderjährigen könnte seine Karriere bedrohen; er geht aber jedes Risiko ein, um sich vital und überlegen fühlen zu können. Denn insgeheim weiß er, dass seine attraktiven Jahre vorbei sind. Seine ehrgeizige Schwester Bec ist unterwegs in den Malariagebieten dieser Welt, auf der Suche nach einem Impfstoff. Sie schreckt auch nicht davor zurück, sich mit einem Parasiten zu infizieren, der eine Teilimmunität gegenüber dem Erreger erzielt, alles im Namen der Wissenschaft und für den Nutzen der bedrohten Bevölkerung. Zurück in der städtischen Zivilisation, nimmt sie den Heiratsantrag des umtriebigen Journalisten Val an, um kurz danach ein falsches Gefühl für diese Entscheidung zu entwickeln. Sie vermisst ihre Forschungstätigkeit und fühlt sich als Begleiterin bei den Society-Events von Val fehlbesetzt. In ihrer Geradlinigkeit löst sie die Verlobung, nichtsahnend dass der zutiefst gekränkte Val einen seltsamen Weg der Rache wählen wird. Von nun an spielen die unterschiedlichen Auslegungen von Moral eine Rolle, bei der Richie eine folgenschwere Entscheidung treffen muss... Eine scharfsinnige und provokante Story: Wie weit würde man gehen, um seine eigene Haut zu retten?!