Rezension

Ein Ende mit Nervenkitzel

Dark Blue Rising (Bd. 1)
von Teri Terry

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wow, ein unfassbar gutes letztes Drittel ! Bin begeistert.

Tabby wurde mit 3 Jahren entführt. Sie weiß es nur nicht, denn sie glaubt ihre Entführerin Cate sei ihre Mutter. Bis zu dem Tag an dem sie im Krankenhaus eingeliefert wird. Ein Leben voller Zweifel beginnt und immer mehr komische Sachen werden aufgedeckt. Vor allem soll Tabby sich vor dem Kreis hüten. Doch wer steckt dahinter ?

Das Buch hat mich echt überrascht, selbst mitten drinnen. Die Autorin hat sich erheblich gesteigert. Eins sei schon vorweggenommen: ich freue mich ungemein auf den 2. Teil und kann es kaum erwarten.

Die Geschichte hat mir durchweg gefallen. In der Mitte wurde es etwas lang, aber ich bin der Überzeugung, dass wir Leser das für die Entwicklung von Tabby gebraucht haben, alles andere hätte zu schnell, zu rasend, zu unglaubwürdig gewirkt. 

Bis dahin war es ein solides Buch, aber dann das letzte Drittel. Was war das denn bitte zum Ende hin? Wahnsinn. Eine so starke Spannungskurve wurde aufgebaut und schon kam das Ende, gerade als die Kurve fast an ihren Höhepunkt kam. 

Ich kann kaum glauben wie sich das Buch entwickelte. Auch schaffte es die Autorin mehr Emotionen hervorzubringen. In dieser Hinsicht hat sie sich auf jeden Fall steigern können. Am Ende hatte ich mich ständig gefragt: wen kann man trauen, ist jemand eingeweiht ? Ein unfassbar toller Nervenkitzel.

Leider kann ich dem Buch keine 5 Sterne geben, eher  4, 5 Sterne.  Der Schreibstil ist keine literarische Meisterleistung. 

„Cate würde sagen …“ und dann gleich im nächsten Satz „,würde sie sagen.“ Und sodann beginnt der nächste Satz mit : „Sie hat auch gesagt …“.

Puh, also da habe ich schon ganz anderes gelesen (zB Laini Taylor).

Manches zog sich dann doch in die Länge. Beispielsweise begleiten wir Tabby bei einer Situation, die sie dann aber später detailliert noch einmal beim Arzt schildert. Das hätte nicht sein müssen.

Ganz nachvollziehen konnte ich auch nicht die Beziehung zwischen Simone und Alistair. Er arbeitet bei einem Unternehmen, das Fracking betreibt, und sie ist Umweltanwältin. Beide verliebten sich, als Simone gegen ihn vorging. 

Ich verstehe, dass die Autorin hier ein Konflikt schaffen wollte, aber irgendwie kann ich das nicht glauben. Alistair sind die Aktivisten egal, er will es gar nicht anders machen. Das sagt doch etwas über seinen Charakter aus, also nur eine Liebe basierend auf Äußerlichkeiten ? Und zu guter Letzt störte mich der ständige Hinweis, dass es vegan ist. Beispielsweise: die vegane Bitterschokolade. Ach ne. Ich meine ich bin seit einem Jahrzehnt Vegetarier und selbst mich hat es genervt.

Aber das sind wirklich Kritikpunkte auf hohem Niveau. 4,5 Sterne von mir. Es ist eine klare Kauf- und Leseempfehlung !