Rezension

Ein düsteres und spannendes Endzeitszenario

Die Auserwählte - Jennifer Bosworth

Die Auserwählte
von Jennifer Bosworth

"Ein Mädchen, das auf dem Dach des letzten Turms steht, umgeben von einem tosenden Sturm und Blitzen aus Blut... Das letzte Omen vor dem Ende..." -S,129

nhalt:
Los Angeles und seine Bürger sind gezeichnet von dem letzten großen und verheerenden Erdbeben, das einen großen Teil der Stadt zerstört hat. Inmitten all dessen lebt Mia Price mit ihrer Mutter und dem jüngeren Bruder. Als hätte sie nicht genug mit ihrer traumatisierten Mutter zu tun, muss sie stets bedacht sein, ihr größtes Geheimnis zu verbergen. Denn Mia ist süchtig danach, vom Blitz getroffen zu werden. Und genau diese Sucht scheint in der Stunde der Apocalypse die alles entscheidende Gabe...

Meine Meinung:
Jennifer Bosworth präsentiert uns mit ihrem Debütroman "Die Auserwählte" (im englischen "Struck")  einen spannungsgeladenen und düsteren Endzeitroman mit bisher ungesehenen Fantasyelementen.
Am Anfang habe ich mich als Leser ein wenig aufgeschmissen gefühlt, da man in diese unbekannte Zukunft quasi hineingeschmissen wird. Nach und nach jedoch werden immer wieder Informationen eingestreut, durch die man mehr über das von einer Naturkatastrophe erschütterte Los Angeles erfährt.
Die Grudidee, zwei rivalisierende religiöse Fraktionen gegenüberzustellen und eine Heldin inmitten all dessen, geht hier vollkommen auf. Bei einer dieser Gruppen ist man sich ziemlich schnell sicher, dass sie zu den Feinden gehört, bei der anderen rätselt man jedoch bis zum Schluss mit Mia mit, ob man ihnen nun vertrauen soll oder nicht. Das erzeugt Spannung und zeigt uns vor allem ein realistisches Bild unserer Zukunft, sollte es jemals zu einer solchen Katastrophe wie in der Geschichte kommen. Denn, dass die Menschen aus Angst einem fanatischen religiösen Führer folgen, der ihnen in der Apocalypse Rettung verspricht, das mag vielleicht im ersten Moment extrem wirken, ist aber doch realistisch.

Die Atmosphäre ist, wie das sehr dunkel und dramatisch gehaltene Cover schon verspricht, sehr düster und spannend. Diese Endzeitstimmung, welche die gesamte Geschichte prägt, geht auch auf den Leser über und man ertappt sich selbst dabei, das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können.
Die Heldin Mia Price ist ein sympathischer und sehr starker Charakter. Wir erleben die Geschichte aus ihrer Perspektive und erleben ihren eigenen Kampf mit, für welche Seite sie sich entscheiden kann und wem überhaupt zu vertrauen ist.
Auch die anderen Charaktere überzeugen, einzig das männliche Love Interest der Protagonistin bleibt mir leider ein wenig zu blass.

Was sehr irritierend war während des Lesens, ist die Tatsache dass sich die Geschichte gerade einmal über drei Tage erstreckt und in dieser kurzen Zeit so viel passiert, dass es einem wie eine viel längere Zeit vorkommt. Das macht sich zum Beispiel bemerkbar, wenn man einmal bedenkt, dass sich die Liebesgeschichte zweier Charaktere gerade einmal an 2 Tagen entwickelt. Ich hätte mir hier vielleicht ein wenig mehr Zeit für die Charaktere und die Geschichte gewünscht.

Fazit:
"Die Auserwählte" ist düster, spannend und apokalyptisch. Eine starke Heldin führt durch die Handlung und ist definitiv der große Pluspunkt der Geschichte. Nur die kurze Zeit, über die sich das Geschehen rund um Mia erstreckt, ist mir persönlich zu kurz.
Die Fantasyelemente in der Geschichte sind neu und habe ich bisher so noch nicht gesehen. Diese kombiniert mit einem fantastischen und doch realistischen Endzeitszenarios ergeben eine sehr spannende und fesselnde Geschichte.