Rezension

Ein Buch wie ein Feuerwerkt – es beginnt langsam und schön und endet mit einem lauten Knall

Der Junge, der das Universum verschlang -

Der Junge, der das Universum verschlang
von Trent Dalton

Bewertet mit 5 Sternen

Schnapp dir die Zeit, bevor sie dich schnappt (S. 334) Worum geht’s? Eli Bell wächst in einem Vorort von Brisbane auf. Mutter und Stiefvater sind heroinsüchtig. Sein Bruder spricht nicht. Sein Babysitter ist ein verurteilter Mörder. Dennoch versucht er, aus seinem Leben etwas zu machen. Etwas Gutes. Dann verschwinden seine Eltern…

Meine Meinung:

„Der Junge, der das Universum verschlang“ ist der Debütroman des Journalisten Trent Dalton. Der Autor spielt mit Worten. Baut eine ergreifende und emotionale Geschichte auf. Das Buch ist große Literatur, aber auch Schicksal, Drama und Thriller in einem. Basiert es wirklich auf seiner eigenen, persönlichen Geschichte? Ich weiß es nicht. Aber das Buch hat mich gepackt und ergriffen.

Wir begleiten Eli Bell, aus dessen Sicht das Buch geschrieben ist, auf seinem Weg vom 11-jährigen Jungen zum jungen Erwachsenen. Seine Eltern sind heroinsüchtige Dealer. Es ist grausam mitzuerleben, was Eli alles durchmachen muss. Ein schreckliches Schicksal, geprägt von Gewalt und Angst. Ein Schicksal, wie es leider auch in Realität oft vorkommt. Kinder, die von den Eltern mit in einen Drogensumpf gerissen werde. Doch Eli kämpft dagegen an, sucht das Gute im Menschen, das Positive in der Welt. Begleitet wird er von seinem älteren Bruder August, der nicht spricht. Aber ein ganz besonderer Mensch ist, wie wir im Laufe des Buches erleben dürfen.

Auch die anderen Protagonisten gefallen mit gut. Elis heimliche Liebe Caitlyn, die Journalistin. Auch Slim, der – vielleicht zu Unrecht – verurteilte Mörder, der sein Babysitter ist. Alex, der Gangboss, mit dem Eli eine Brieffreundschaft verbindet.

Man fühlt mit Eli und August mit und erlebt mit ihnen ihren schwierigen Weg. Fühlt ihr Leid. Hofft mit ihnen und kämpft mit ihnen. Das Bild, das der Autor beschreibt, ist geprägt von vielen Grausamkeiten. Es tut einem im Herzen weh zu sehen, was kleine Menschen erleben müssen und wie schnell sie erwachsen werden müssen, obwohl sie noch Kinder sind. Aber das Buch beschreibt nicht nur das Schicksal der Brüder, sondern was als großartige Literatur beginnt, endet am Ende fast schon wie ein Thriller mit einem Paukenschlag, den ich so zu Beginn nie erwartet hätte und der mich fasziniert und begeistert hat – der aber auch Menschen mit schwachen Nerven um den Schlaf bringen wird. Das Buch hat mich bewegt, gebannt und fasziniert und ich hoffe, dass wir in Zukunft noch viel mehr von Trent Dalton lesen dürfen!

Fazit:

Trent Daltons Debütroman „Der Junge, der das Universum verschlang“ ist ein faszinierender Roman über das Schicksal von Eli, der als Kind von drogenabhängigen Dealern mit Gewalt und Angst aufwächst. Es ist ergreifend, dieses Leben mitzuerleben. Was diesen Kindern angetan wird. Aber auch faszinierend, wie er seinen Weg geht, zusammen mit seinem außergewöhnlichen Bruder August, der mehr sieht, als andere. Und was als hohe Literatur beginnt und sprachlich begeistert, endet in einem fulminanten, einem Thriller angemessenen Showdown mit einem riesigen Knall!

5 Sterne für dieses Meisterwerk von Trent Dalton – ich hoffe, dass es bald weitere Bücher von ihm geben wird!