Rezension

Ein Buch, welches nicht meinen Geschmack traf

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Hier sitzt man vor dem Laptop, das Buch nun schon seit ein paar Tagen beendet und doch weiß man immer noch nicht so recht was man schreiben könnte. So geht es zu mindestens mir. Klar ist: ich habe das Buch aufgrund des riesigen Hypes gelesen. Als ich es dann in den Händen hielt, steckte ich mitten in den Abschlussprüfungen. Und da mich sämtliche Leute vorwarnten ich solle Taschentücher bereitlegen, habe ich das Lesen um eine Woche verschoben. Nun... jetzt ist es beendet, und ich tue mich schwer. Warum? Es ist überhaupt nicht das was ich erwartet habe. Ohje, wahrscheinlich stoße ich damit so einigen vor den Kopf.

 

Ich beginne einfach mal mit dem Schreibstil: Flüssig, leicht zu lesen. Bis hierhin stimmt mir wohl jeder zu?!

 

Dann hauen wir mal die Fakten auf den Tisch: Ich mag Gus nicht. Er ist mir von Anfang an unsympathisch gewesen. Ich meine: Welcher  17 Jährige ist denn so kitschig und nachdenklich? Ja gut, er hat Krebs. Das lässt einen sicherlich einiges anders sehen, dies möchte ich gar nicht abstreiten. Aber hier hat John Green meines Erachtens ein wenig über die Stränge geschlagen und dem ganzen eine gehörige Portion Kitsch (an Romantik sind wir damit vorbei) verliehen.

 

Hazel hingegen ist eine Person in die ich mich hinein versetzen kann. Hier kam für mich auch der einzige Punkt, der mir Tränen in die Augen trieb: Das sie sich so sehr um ihre Mutter sorgt, was mit ihr geschieht wenn sie stirbt. Generell mag ich ihre Art zu denken und ihre offene und ehrliche Wortwahl. Immer einen Spruch parat, so wünscht man sich doch selbst zu sein. Vor allem in so einer Lebenssituation.

 

So sympathisch wie ich Hazel auch empfinde, störte ich mich doch sehr an Gus. Dies ließ mich einfach nicht vollends in die Geschichte eintauchen. Immer wieder beschlich mich das Gefühl Gus zu schütteln und zu sagen "Ach komm, jetzt benimm dich mal wie ein 17 jähriger." oder "mach doch mal einen drauf, genießt die wenigen Tage deines Lebens!"

Es war für mich also kein Buch welches nur, mit Taschentüchern bereitgelegt, zu lesen war. Stets ist vorhersehbar was als nächstes passiert. Das störte mich persönlich sehr, könnte aber an meiner Leidenschaft zum Thriller Genre liegen.

 

Dennoch kann ich mir vorstellen, dass dieses Buch viele Menschen bewegt hat. Dass sie es immer wieder lesen können, ohne es als Langweilig zu empfinden. Doch, es tut mir leid, zu dieser Art Mensch gehöre ich wohl nicht.