Rezension

Ein Buch, das man nicht im Bücherregal verschwinden lassen sollte

Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte -

Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte
von Björn Natthiko Lindeblad

Bewertet mit 5 Sternen

 

Zunächst war ich misstrauisch dem Buch gegenüber. Denn ich fürchtete, darin allzu missionarischen Eifer zu finden oder den besserwisserischen Ton wie in der unendlichen Anzahl von pseudoklugen Selbsthilfebüchern. Lesen wollte ich von einem exzentrischen Autor und seinen individuell-persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen. Und genau das Erhoffte bot mir das Buch in sehr angenehmer und nachdenkenswerter Weise.

 

Björn Lindeblad war sowohl beruflich als auch materiell erfolgreich. Doch er spürte: Erfolg ist nicht Glück. Und so begann er seine persönliche Suche nach dem, was inneren Frieden und persönliche Freiheit schenkt. Er ging seinen Weg über die Meditation hin zum buddhistischen Waldmönch und weiter zum Anbieter von Vorträgen und Seminaren. Auch jetzt, erkrankt an ADL, geht er gelassen weiter. Geschrieben ist das Buch hauptsächlich von Caroline Bankler, überarbeitet von Navid Modiri, ergänzt von Lindeblads persönlichen Einschüben und Gedanken. Sehr einfühlsam wird der Werdegang Lindeblads, insbesondere seine geistig-spirituelle Entwicklung, geschildert, dabei wurde – für den Leser sehr angenehm – die Form des Erfahrungsberichtes gewählt. Damit bleibt es dem Leser selbst überlassen, ob und welche Anregungen eventuell auch für ihn von Wert sein könnten. Kleine Geschichtchen, kleine Weisheiten, unauffällig und geradezu demütig eingestreut, manchmal mit leisem Humor verbunden, finden ohne Zeigefinger den Weg zum Leser. Für mich persönlich steckt dieses Buch voller nachdenkenswerter Gedanken. Besonders haften bleibt mir, dass es uns allen ganz gut täte, sich selbst, seine Meinungen und Gedanken nicht so wichtig zu nehmen. Da Buch wird seinen ganz individuellen Platz bei mir finden, damit es immer wieder einmal aufgeschlagen werden kann…