ein bisschen zu wenig Weihnachtsfeeling
Bewertet mit 3.5 Sternen
Anna ist ein richtiger Weihnachtsmuffel. Wenn die Leute auf die Straßen strömen und die Weihnachtsmärkte besuchen, zieht sie sich zurück und versucht nichts von der weihnachtlichen Stimmung in ihre Nähe gelangen zu lassen. Auch dieses Jahr versucht sie der Weihnachtsstimmung zu entkommen, doch dann bekommt sie einen Brief von ihrem kleinen Bruder, der sie bittet an Weihnachten nach Hause zu kommen. Eigentlich hat Anna seit ein paar Jahren die Tradition an Weihnachten in den Süden zu fahren, doch dieses Jahr kann sie ihrem Bruder den Wunsch nicht ausschlagen. Einen Tag vor Heiligabend macht sich Anna also auf den Weg zu ihrer Familie. Was sie auf dieser Reise alles erlebt, erzählt dieses Buch.
Inhalt:
Vom Inhalt des Buches war ich ein wenig enttäuscht. Ich hatte mir gewünscht, dass das Buch mehr vom Zauber von Weihnachten verbreitet, doch was ich vorfand war mehr eine abenteuerliche Erzählung über Annas lange Reise zu ihrer Familie. Zwar wird diese Reise sehr interessant erzählt und Anna verliert ihren Groll gegen Weihnachten, doch so richtig Weihnachtsstimmung ist bei mir nicht aufgekommen. Ich finde dem Buch fehlt das gewisse Etwas, das Weihnachtsbücher ausmacht. Die Erzählung über Annas Reise an sich hat mir jedoch gut gefallen.
Schreibstil:
Der Schreibstil von Corinna Bomann hat mir gut gefallen. Es war mein erstes Buch dieser Autorin und ich bin mir sicher, dass es nicht mein letztes gewesen ist. Ich finde die Autorin hat eine schöne Wortwahl und es gelingt ihr sehr gut in jeder Situation das wichtige herauszustellen. Auch wenn mir ein wenig das Weihnachtsfeeling gefehlt hat, so finde ich doch, dass sie alles sehr schön beschreibt. Es hat mir viel Spaß gemacht das Buch zu lesen, wozu der Schreibstil der Autorin maßgeblich beigetragen hat. Ich finde ihre Art zu erzählen hat einen kleinen lyrischen Anteil. Das hat mir wirklich gut gefallen.
Charaktere:
Die Charaktere des Buches haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Ich fand Anna von der ersten Seite an sympathisch, da ich ihren Groll gegen Weihnachten zwar nicht teile, ihn aber aufgrund ihrer Schilderung sehr gut nachvollziehen konnte. Auch die anderen Charaktere des Buches haben mir gut gefallen, da sie alle etwas sehr individuelles mitbringen und alle einen anderen Umgang mit Weihnachten haben, was natürlich sehr gut zum Thema des Buches passt. Man merkt, dass die Autorin ihre Figuren mit viel Liebe gestaltet. Sie sind kein Mittel zum Zweck, sondern sie geben dem Inhalt etwas Eigenes. Der reine Inhalt ohne die tollen Charaktere, wäre bei diesem Buch eine ziemlich langweilige Geschichte geworden.
Cover und Klappentext:
Das Cover des Buches hat mir gut gefallen. Ich finde es verkörpert eine gewisse Weihnachtsstimmung ohne dabei kitschig oder überladen zu wirken. Es finde es so gestaltet, dass es die Aufmerksamkeit des potentiellen Lesers erregt, ohne sich quasi aufzuzwingen.
Den Klappentext finde ich nicht ganz gelungen, da er mich etwas in die Irre geführt hat. Ich hatte aufgrund des Klappentextes ein etwas weihnachtlicheres Buch erwartet. In dieser Hinsicht wurde ich, wie bereits beim Inhalt beschrieben, etwas enttäuscht. Dennoch finde ich, dass der Klappentext die Handlung gut zusammenfasst und den Leser neugierig macht, wenn nur eben die Sache mit der Weihnachtsstimmung nicht wäre.
Fazit:
Insgesamt finde ich, dass Corinna Bomann hier ein gutes Buch gelungen ist, jedoch finde ich, dass der Weihnachtszauber leider etwas zu kurz kommt. Ich hätte das Buch nicht unbedingt an Weihnachten lesen müssen, denn auch im Sommer wäre es interessant gewesen. Ich finde es geht hier mehr um Annas Erlebnisse auf ihrer Reise statt um Weihnachten.