Rezension

Eher eine Abhandlung über den Puppetismus

Das Labyrinth der Träumenden Bücher - Walter Moers

Das Labyrinth der Träumenden Bücher
von Walter Moers

Bewertet mit 3 Sternen

Ich finde es ganz schön dreist, ein Buch "Das Labyrinth der träumenden Bücher" zu nennen, in dem sich der Protagonist auf dreiviertel der Seiten im Theater und auf zweien im Labyrinth aufhält. "Das Theater der Träumenden Bücher" wäre irgendwie passender gewesen. Und wenn der Puppetismus nicht eine ganz tragende Rolle im dritten Teil spielt, dann werde ich wohl sehr sauer sein müssen. Denn, sagen wir es mal so: Hätte in einer Geschichtsklausur die Aufgabe "Skizzieren sie die Entwicklung des Puppetismus in Buchhaim unter Berücksichtigung der Ereignisse seit dem großen Brand", dann wäre genau dieses Buch heraus gekommen. Handlung? Braucht ein geschichtlicher Aufsatz nicht! Es greift eindeutig die Erfahrung, dass zweite Teile oft nicht so gut sind wie erste. Leider.

Trotzdem war die Irrwitzigkeit und die Menge der genialen Einfälle wieder unglaublich faszinierend und letztendlich auch der Grund, wieso ich trotzdem bis zum Ende gelesen habe. Moers kommt ohne kreative Buchstabenschmeißereien aus, um seine fantastischen Wesen, Orte, etc. zu benennen. Das finde ich ebenso bewundernswert wie seinen Schreibstil, und inspirierend ist das Ganze noch dazu.