Rezension

Durchschnittliche Dystopie

Die Auserwählte - Jennifer Bosworth

Die Auserwählte
von Jennifer Bosworth

Ein Erdbeben hat L.A. fast komplett zerstört, die wenigsten Überlebenden haben noch ein Zuhause. Unter den Glücklichen, deren Haus noch steht, ist Mia Price. Sie lebt dort zusammen mit ihrem Bruder und ihrer Mutter. Doch seit dem Erdbeben verhält ihre Mutter sich merkwürdig, sie kümmert sich um nichts mehr und ihre einzigen Gedanken scheinen sich nur noch um Prophet zu drehen. Prophet prophezeit das baldige Ende der Erde, denn das Erdbeben war nur ein Vorbote der drohenden Apokalypse.

Da die Lebensmittel knapp werden müssen Mia und ihre Bruder zur Schule gehen – dort bekommt jeder Schüler mittags etwas zu essen. Doch auch in der Schule sind die Anhänger von Prophet dabei die Schüler zu rekrutieren.

Doch das ist nicht die einzige Glaubensgemeinschaft, die es auf Mia abgesehen hat. Denn Mia ist besonders – sie wurde schon oft von Blitzen getroffen und sehnt sich sogar nach dieser Energie, die sie beim Blitzeinschlag durchströmt.

Lesegrund:
Vor allem hat mich bei dieser Dystopie gereizt, dass es nicht nur um den Weltuntergang, sondern um verschiedene Glaubensgemeinschaften geht.

Cover:
Das Cover ist perfekt zum Thema umgesetzt, da es immer wieder um Blitze geht. Zudem ist es eine sehr düstere Stimmung, die auch ständig im Buch zu spüren ist.

Fazit:
Anfangs hat mir das Buch richtig gut gefallen. Man ist schnell im Geschehen, das Erdbeben ist bereits vorbei und man möchte wissen, was es mit Mia auf sich hat.

Mia und ihr Bruder gehen wieder zur Schule, da sie dort essen bekommen. Die Lebensvorräte gehen zu Ende, die Mutter kann sich um nichts kümmern. Mia vermutet, dass ihre Mutter unter einem Trauma leidet, denn sie war zum Zeitpunkt des Erdbebens in der Stadt und wurde dort verschüttet. Tagelang lag sie unter der Erde, bis sie gerettet wurde.

In der Schule passieren einige Dinge, so dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, dass Mia bis abends in der Schule war. Doch die Ereignisse in der Schule sind nur der Anfang, denn auch nach der Schule hat Mia einen sehr langen und ereignisreichen Tag. Es passiert so unheimlich viel an diesem einen Tag, dass es mir wie eine Woche vorkam.

Nachdem nun in etwa ein Drittel des Buches vorbei war, habe ich auf die weiteren Ereignisse gehofft. Doch hier wurde ich enttäuscht. Es passieren zwar immer wieder einige Dinge in einer relativ kurzen Zeit, aber alles wird mir zu oberflächlich abgehandelt.

Die Charaktere selbst waren leider auch sehr oberflächlich geschildert, so dass ich keine emotionale Bindung aufbauen konnte.

Leider konnte mich das Buch nie komplett in seinen Bann ziehen. Es war ein durchschnittliches Lesevergnügen, ich bereue nicht, es gelesen zu haben. Aber es war leider auch kein besonderes Buch.