Rezension

Düster Spannend...

Somerset - Alexandra Lavizzari

Somerset
von Alexandra Lavizzari

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch:
Die Berner Lehrerin Vera Wyler reist im November 2010 nach Southcombe in der idyllischen Grafschaft Somerset und mietet sich für ein Sabbatical-Jahr im Station House ein, dem Haus des ehemaligen Bahnwärters direkt an einer obsoleten Bahnstation. Nadja, ihre Tochter, hat es vermittelt, und sie ist es auch, die Vera mit dem Dorfleben und den Gepflogenheiten in Somerset vertraut macht. Ausgangspunkt. Jenseits des Kanals, in Westfrankreich, lebt der neunundzwanzigjährige Jason, der eine Zeit lang in einem Pub in London gejobbt hat und nun in St-Valéry als Handlanger und Gärtner in einem schlossähnlichen Anwesen arbeitet. Er hat nach einem traumatischen Erlebnis in Southcombe jeglichen Kontakt zu seiner Heimat abgebrochen, lebt seither versteckt und in Angst, entdeckt und nach Southcombe zurückgeholt zu werden.– Kommen Sie doch einmal zum Tee vorbei. Sie wissen ja, wo wir wohnen, Quantock Views Nummer 14. Von unserem Wintergarten aus geniesst man eine wunderbare Aussicht auf die Quantock Hills. Und vielleicht kann ich Ihnen bei dieser Gelegenheit eine kleine Einführung in die Mentalität unseres Dorfes geben und Sie damit versöhnen.– Ja, vielleicht, wer weiss. Aber Vera wollte nicht versöhnt werden, sondern verstehen. Verstehen, warum Nadja daran war, ihr zu entgleiten. Alles andere kümmerte sie nicht. Mochten die Bewohner von Southcombe ihre Apfelbäume anbeten und sonstigem New-Age-Kram anhängen; solange sie Nadja nicht mit hereinzogen, konnte sie damit leben und sich sogar darüber amüsieren. Aber Nadja, das war eine andere Geschichte

Die Autorin:
Alexandr a Lavizzari Geb. 1953 in Basel, daselbst Studium der Ethnologie und Islamwissenschaft. Mutter von drei Kindern und als Diplomatengattin ständig ausser Land, von 1980–2008 u.a. in Kathmandu, Islamabad, Bangkok, Rom. Seit 2011 wohnhaft in England. Bei Zytglogge erschienen:1999 ‹Ein Sommer›, Novelle2001 ‹Gwen John – Rodins kleine Muse›, Roman2007 ‹Wenn ich wüsste wohin›, Roman2010 ‹Flucht aus dem Irisgarten›, Erzählungen2013 ‹Somerset›, Roman

Meine Rezension:
Ebenso ruhig und beschaulich wie der Schauplatz des Buches beginnt die Story. Davon jedoch sollte man sich nicht in die Irre führen lassen, etwa ab der Hälfte des Buches nimmt die Geschichte Fahrt auf und die Spannung steigt immer weiter. Besonders gut gefiel mir wie die beiden Handlungsstränge zueinander geführt wurden. Insgesamt ist es ein Buch welches keine rasante Fahrt beschreibt sondern eher durch seine düstere Stimmung besticht. Wer es in einem Kriminalroman eher etwas beschaulicher und düster mag kommt hier voll auf seine Kosten. Für mich ist das Buch für gute 4 von 5 Sternen gut.