Rezension

Dünnes Buch mit schwerem Inhalt

Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen - Kirsten Boie

Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen
von Kirsten Boie

Bewertet mit 4 Sternen

Sind unsere Problemen wirklich wichtig oder doch eher banal? Lest dieses Buch und Eure Ansicht wird sich ändern.

  • Ja, was Kristen Boie geschrieben hat ist ein Buch mit unterschiedlichen und doch gleichen Geschichten.
  • Ja, was in dem Buch steht sind erfundene Geschichten.
  • Ja, die 4 kurzen Geschichten handeln vom Leben, so wie es in Südafrika jeden Tag von Neuem passiert.
  • Ja, diese “erfundenen“ Geschichten liegen sehr nah an der Wahrheit, sie beschönigen sie vielleicht noch eher, als dass sie diese übertreiben.
  • Ja, dieses Buch sollten nicht nur Erwachsene lesen, sondern auf jeden Fall auch die dafür vorgesehene Altersgruppe.

Was Kristen Boie da für uns und die betroffenen Kinder geschrieben hat, macht uns erst einmal wirklich sprachlos. 
Nehmen wir doch diese Probleme der anderen Länder nur noch am Rande wahr. Wir denken mit unserer Entwicklungshilfe 
die wir leisten oder den Patenschaften die wir übernehmen haben wir unsere Pflicht diesen Kindern/Menschen gegenüber 
erfüllt.

Wenn wir dieses Buch gelesen haben, wird uns klar wie unüberlegt diese wohl gemeinte Hilfe doch oft ist. Ein Beispiel im 
Buch zeigt dies ganz deutlich. Stolz wird einer in den unwegsamen Bergen lebenden, gehunfähigen Oma ein Rollstuhl 
überreicht. Er passt nicht durch die Tür, ist für draussen sowieso nicht geeignet und in dem einzigen Raum in der Hütte 
ist auch kein Platz für ihn. Sie haben jetzt einen Rollstuhl denn keiner gebrauchen kann und zum Essen ist immer noch 
nichts auf dem Tisch. 

Diese 4 Geschichten machen den Leser betroffen, erkennt man doch sehr schnell, dass unsere Probleme dagegen wirklich 
banal sind und auf ein Minimum zusammenschrumpfen.

Da über diesen schweren Inhalt der Geschichten, die uns noch lange beschäftigen, unbedingt gesprochen werden sollte, 
wäre dieses Buch als Pflichtlektüre im Religions- bzw. Ethikunterricht sehr zu empfehlen. So hätte die angegebene 
Altersgruppe auch sofort einen Ansprechpartner der sich mit dem Thema bereits auseinander gesetzt hat, oder die Eltern 
müssten das Buch bereits kennen bevor es die Kinder lesen. 

Kirsten Boie zeigt uns mit fast kindlicher Sprache wie hilf- bzw. machtlos wir eigentlich sind und wie hilfebedürftig diese 
HIV-Waisen in Wirklichkeit sind. Durch den Sprach-/Schreibstil liegt bei mir der Gedanke sehr nahe, dass Kinder ihr Leben, 
KirstenBoie bei ihrem Aufenthalt in Südafrika/Swasiland, so oder zumindest so ähnlich beschrieben haben. 

Dieses Buch sollte/muss gelesen werden, daher gibt es von mir eine Leseempfehlung.