Rezension

Distanzierter Blick auf eine vergangene Ikone

Nico - Die Sängerin der Nacht -

Nico - Die Sängerin der Nacht
von Mari Roth

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Suche nach dem großen Erfolg.

Beschreibung:

Nico – Andy Warhols Muse, charismatische Sängerin, Ikone der Sechziger  

Die junge Christa Päffgen ist anders – groß, still und schön wird sie das erste Supermodel Deutschlands. Doch das genügt ihr bald nicht mehr, sie geht nach Paris und nennt sich „Nico“. In New York schließlich findet Andy Warhol in ihr seine Muse, und als düstere Chanteuse von Velvet Underground wird Nico zur Ikone ihrer Zeit. Stets bleibt sie jedoch auf der Suche nach der Essenz hinter ihrer Schönheit, nach ihrer Stimme als Musikerin – bis sie Jim Morrison trifft, den Sänger von The Doors. Eine Begegnung, die alles verändert …  

Ein spannender Roman über eine musikalische Vorreiterin und ihre Suche nach sich selbst in den wilden Sechzigern – mit Leonard Cohen, Bob Dylan, Lou Reed und vielen anderen Größen der Musikgeschichte.

Meine Meinung zum Roman:

Der Roman beginnt mit einem Blick auf Nico aus den Augen einer anderen Person. Gerade diese ersten Seiten geben direkt den ersten Einblick auf die Persona Nico und sind eine erste Schlüsselszene. Danach lernt man sie als kleines Mädchen kennen, fühlt mit bei ihrem doch schweren Schicksal. Doch umso älter Nico wird, umso mehr distanziert man sich von ihrer Person. Sie wirkt nicht wirklich sympathisch und sehr egoistisch. Immer wieder werden Instanzen aus ihrem Leben dargestellt, die sie als schwierigen Menschen darstellen - im Konflikt mit sich selbst.

Der Schreibstil der Autorin war einwandfrei, so dass man auch schnell in das Buch eintauchen konnte. Was mir leider nicht so gut gefallen hat, war die Distanziertheit. Ich bin nie richtig mit Nico warm geworden und ihr Charakter erscheint auch eher sehr unsympathisch. In Erzählungen und anderen Büchern hatte ich sie anders wahrgenommen. Wie sie jetzt wirklich war, darüber kann ich mir natürlich kein Urteil bilden. Ich kann nur sagen, dass Mari Roth wichtige Schlüsselszenen eingebaut hat und das auch textlich super - nur die Emotionen haben gefehlt.

Von mir gibt es für den Roman mit gutem Schreibstil 3,5 Sterne von 5.