Rezension

Die schlechtesten Geiseln der Weltgeschichte

Eine ganz dumme Idee -

Eine ganz dumme Idee
von Fredrik Backman

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eine Geschichte um einen Bankraub, eine Brücke, ein Kaninchen und ganz viel Ironie, Wortwitz, Liebe und Poesie.

Der neue Roman von Frederik Backman ist wieder überaus gut gelungen. Was habe ich mich amüsiert über die Story an sich und die Ideen, die er wieder eingebracht hat.

Eigentlich beginnt die Geschichte ganz harmlos. Doch Backman entwickelt daraus ein Szenario, das durchaus skurril anmutet. Und auf keinen Fall alltäglich. Immer wieder zaubert er am Ende eines Kapitels –sprichwörtlich und auch wörtlich– ein Kaninchen aus dem Hut, das die ganze Handlung wieder um 180 Grad dreht.

Eine Handvoll willkürlich zusammengewürfelter Menschen wird bei einer Wohnungsbesichtigung plötzlich in eine Geiselnahme verwickelt. Doch der Geiselnehmer wollte das doch gar nicht. Schon allein dieser Einfall an sich ist ja schon sehr witzig. Was sich dann daraus entwickelt ist schon etwas Besonderes. Und dann ist da ja immer noch die Brücke. Was es mit der auf sich hat, erfährt man zwar schon früh im Buch, aber halt auch nur scheibchenweise und erst am Ende wird die finale Auflösung präsentiert. So rätselt man automatisch mit und durch die kurzen, sich in der Handlungsebene abwechselnden Kapitel entwickelt das Buch einen sehr starken Sog und man möchte gerne schnell weiterlesen.

Nach und nach werden die Charaktere vorgestellt und entwickelt. Im Wandschrank kommen sie sich näher und erzählen ihre Geschichten. Aus Sorge kommen sie darauf, dem Geiselnehmer helfen zu wollen.

Eigentlich mochte ich alle Charaktere sehr gerne. Bis auf die Maklerin, die war mir etwas zu aufgedreht. Jim und Jack, die beiden Polizisten kommen in der Story teilweise nicht so gut weg, wobei mir aber vor allem Jack sehr am Herzen lag. Und man muss zugeben: Backman macht es den beiden ja auch wirklich nicht leicht.

Fazit: Ich mochte schon Ove sehr gerne, aber auch Ro, Julia, Anna-Lena, Roger, Estelle, Zara, Jack, Jim und Lennart konnten mich begeistern.