Rezension

Die Macht der Karten

All our hidden gifts - Die Macht der Karten (All our hidden gifts 1) -

All our hidden gifts - Die Macht der Karten (All our hidden gifts 1)
von Caroline O'Donoghue

Bewertet mit 4 Sternen

Stellenweise noch ein wenig ausbaufähig, aber insgesamt eine tolle Geschichte

„All Our Hidden Gifts“ von Caroline O’Donoghue entführt in die dunkle Welt der Magie und der Tarotkarten.

Maeve Chambers fühlt sich schon immer als Außenseiterin und Verliererin. Sei es in ihrer Familie, wo sie scheinbar das einzige intelligenzfreie Mitglied ist, oder in ihrem Freundeskreis, für den sie ihre einst beste Freundin Lily opferte, die nicht dazu passte. Als sie beim Aufräumen im Schulkeller ein altes Tarotkartenspiel findet, offenbart sich plötzlich ihr verstecktes Talent. Sie trifft mit ihren Vorhersagen zielsicher ins Schwarze und ist plötzlich äußerst gefragt. Erst als ein erzwungenes Kartenlegen für Lily schiefgeht und diese über Nacht spurlos verschwindet, bekommt Maeve Angst vor den Kräften, die sie erweckt hat.

 

Dies ist mein erstes Buch der Autorin und ich musste mich zu Beginn etwas in ihren Schreibstil hineinfinden. Aber dann wollte ich das Buch gar nicht weglegen, denn die lockere und humorvolle Erzählweise hat mir richtig gut gefallen.

Maeve ist eine Hauptfigur, die man nicht zu hundert Prozent mögen muss. Ihre Art eckt an und sie ist nicht immer nur nett und sympathisch, sondern oft kindisch, stur und unfair. Dafür ist es sehr spannend, ihre Entwicklung im Laufe der Handlung zu beobachten. Sie sieht ihre Fehler durchaus ein, manchmal auch schon zu dem Zeitpunkt, in dem sie sie begeht. Aber gerade dadurch wirkt sie auch menschlich und authentisch. Die übrigen Charaktere sind auch sehr facettenreich, wobei ich persönlich Fiona am liebsten mochte.

Die Handlung konzentriert sich nicht nur auf die Magie, die stellenweise fast schon eine untergeordnete Rolle spielt. Hauptthemen der Autorin sind vor allem Freundschaft, Intoleranz, Rassismus, Mobbing, LGBTQ+, Religion und Fanatismus, um nur einige zu nennen. Diese werden mit den übersinnlichen Fantasy-Aspekten verknüpft, haben aber nicht zwingend etwas damit zu tun. Mir hat die Grundstory gut gefallen, aber manchmal hatte ich das Gefühl, dass ein Sprung in der Handlung gemacht wurde und mir ein paar Sätze fehlen. Die unterschwellige Spannung steigt und fällt immer mal, ist aber durchgehend vorhanden. Mein Highlight in diesem Buch sind vor allem der trockene Humor und das Plädoyer für Toleranz.

 

Mein Fazit:

Die Story hat viel Potenzial und ich bin neugierig auf die Fortsetzung. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung und sehr gute vier Sterne!