Rezension

Die letzte Banshee...

Das Lied der Banshee - Janika Nowak

Das Lied der Banshee
von Janika Nowak

Bewertet mit 4 Sternen

Es ist alles normal in Berlin, in Aileens Leben. Bis sie eines Nachts angegriffen wird. Die vier Kerle krümmen sich plötzlich vor Schmerz und als wenn das nicht komisch genug wäre, am nächsten Morgen hat Aileen fast keine Verletzungen mehr am Körper.

Sie versucht zaghaft ein paar Antworten zu finden, bis sie Macius trifft, den sie zuvor schon mal als 'eigenartig' in der Bahn abgestempelt hat. Macius verrät ihr etwas, dass ihr Leben völlig verändert. Denn Berlin und die Welt sind voller Magie und was Aileen für Glück gehalten hat, ist ihr neues Schicksal. Sie ist die letzte Banshee. Ob sie nun will oder nicht, plötzlich sind eigenartige Kreaturen hinter ihr her und sie gerät nicht nur einmal in Gefahr'.

Ein Hingucker ist das Buch auf jeden Fall. Immer wieder stolpert man im Buch über tolle zum Text passende Zeichnungen, die es auch mal möglich machen, dass auf der Seite nur wenige Sätze stehen. Es gibt nur wenige Bücher, in denen es einen Text gibt, der mich interessiert und der mich gleichzeitig zum Träumen in Bildern einlädt.

Aileen am Anfang zu begleiten war manchmal etwas langatmig und desto mehr Seiten ich gelesen hatte, je mehr fragte ich mich, wann nun endlich mal etwas aufregendes passiert. Zwar ist das Buch an manchen Stellen ausgesprochen blutig, was ich nicht erwartet hätte, aber so richtig in Fahrt kommt es leider erst ab Seite 300 und dann sind es nur noch 176 Seiten bis zum Ende.

Klar musste Aileen eine Entwicklung durch machen, vor allem weil sie erst erfährt, dass sie etwas besonderes ist. Die Entwicklung von ihrer neuen Fähigkeit und den Freundschaften ist auch gut beschrieben. Nichts läuft überstürzt ab. Trotzdem hatte ich manchmal das Gefühl es zieht sich etwas hin.

Den Götterhintergrund des Romans (mehr verrate ich hier nicht) war wunderbar gewählt und manchmal dachte ich selbst: 'Es könnte stimmen.' Mit den sogenannten Verwandtschaftsverhältnisse und wer nun Gott oder Wächter ist, kam ich manchmal durcheinander, doch später wurde alles noch einmal klarer.

Jetzt aber noch ein Minuspunkt, der mir immer wieder aufgefallen ist. Es ist ein Fantasy-Roman und die Geschichte ist ausgedacht, sie spielt im Jetzt in Berlin. Alles ist noch in Ordnung. Götter sind alte, ehrwürdige Wesen. Aber warum zum Teufel ist Aileen immer so wahnsinnig vorlaut, patzig und schnodderig? Manchmal haut sie Sätze raus, da habe ich wirklich gedacht: Muss das sein?

Einmal sagt sie zum Beispiel: Der und der sieht aus wie Tokio Hotel oder so etwas in der Richtung. Das war für mich völlig fehl am Platz. Ihr schnodderige Art passte einfach nicht in den Zusammenhang, vor allem weil sie am Anfang auch immer als sehr schüchtern daher kommt.

Eigentlich stehe ich zwischen drei bis vier Sternen, gebe nun aber mal vier. ;)