Rezension

Die Handlung plätschert vor sich hin

Auerhaus
von Bov Bjerg

Bewertet mit 2 Sternen

"Auerhaus" von Bov Bjerg (erschienen bei atb) befasst sich mit dem steinigen Weg des Erwachsenwerdens und dem Prozess der Selbstfindung.
Frieder, der beste Freund des Hauptprotagonisten, wollte Selbstmord begehen. Zwar wurde er noch rechtzeitig gefunden, musste aber zur Psychotherapie. Dort wurde ihm nahegelegt, dass er von Zuhause ausziehen soll. Zusammen mit seinem Freund richtet er sich das alte Bauernhaus seines Großvaters her und sie gründen eine Wohngemeinschaft. Nach und nach kommen immer mehr Mitbewohner dazu.
Der Roman ist aus der Ich- Perspektive geschrieben. So erlebt man als Leser den Alltag des Jugendlichen hautnah mit. Dieser Eindruck wird noch durch den Schreibstil verstärkt: Er ist einfach gehalten, so gibt es nur wenig Nebensätze. Auch der verwendete Wortschatz ist begrenzt. Dafür werden vermeintliche Banalitäten hervorgehoben. Das erzeugt den Eindruck, als lese man die Nacherzählung eines, etwas einfältigen, Schülers; Was sicher auch das Ziel des Autors war.
Die Erzählung nimmt immer wieder Bezug auf den Suizidversuch. Das macht das ganze Buch recht düster und melancholisch. Zudem haben auch die anderen Protagonisten eher negative Erfahrungen im Leben gemacht. Alle Mitbewohner der Wohngemeinschaft suchen auf ihre eigene Weise nach dem Sinn des Lebens und ihrer Zukunft. Dabei plätschert die Geschichte eher vor sich hin, als dass sie voranschreitet. Das macht das ganze Buch etwas langweilig. Trotzdem kann man es, durch den einfachen Schreibstil und die angenehme Schriftgröße, mühelos und schnell lesen.