Rezension

Die Geschichten anderer Leute

Die Geschichte eines Lügners
von John Boyne

Bewertet mit 4 Sternen

Romane über den Literaturbetrieb schätze ich sehr und Die Geschichte eines Lügners reiht sich gut ein. Die Handlung erstreckt sich über mehr als 25 Jahre.

 

Es ist zu Beginn des Romans 1988. Der preisgekrönte 66jährige Schriftsteller Erich Ackermann lernt einen jungen Engländer namens Maurice Swift kennen. Er erzählt ihm einen Teil seiner Lebensgeschichte aus der Zeit des dritten Reichs. Das nutzt Maurice, um aus dieser Lebensbeichte einen reißerischen Roman zu machen.

 

Der Roman hat mehrere Teile, bei denen auch die Erzählperspektiven wechseln. Maurice wird aus Sicht der anderen gezeigt. Seine Perspektive wird erst ganz zum Schluß eingenommen.

 

Maurice wird durch die Außenperspektive als opportunistischer Schriftsteller stilisiert, der vor geistigen Diebstahl nicht scheut.

Schon komisch, schließlich ist John Boyne selbst nicht gerade zimperlich.

Das hat er in vorangegangenen Romanen bewiesen und auch hier, wenn er z.B. im zweiten Abschnitt den Schriftsteller Gore Vidal als handelnde Figur auftreten lässt. Tatsächlich wird Gore eine eindrucksvolle und respektable Figur.

 

Im dritten Abschnitt ist Maurice verheiratet und es wird aus Sicht seiner Frau, die eine ebenfalls Schriftstellerin ist, geschildert. Man ahnt, was kommen wird.

 

Fazit: Es handelt sich um einen leicht überzogenen, aber unterhaltsamen Roman!