Rezension

Die Abschottung

Die Stadt am Ende der Welt - Thomas Mullen

Die Stadt am Ende der Welt
von Thomas Mullen

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Stadt am Ende der Welt ist Thomas Mullens Debütroman von 2006, der in den USA ca. 1918 angesiedelt ist und die Stadt Commonwealth in einem Ausnahmezustand zeigt. Aus Angst vor der Spanischen Grippe schottet die Stadt sich ab. Zu den bewaffneten Wächtern der Stadtgrenze gehören die Hauptfiguren Graham, der sogar einen fremden erschießt, der sich nähert und der erst 16jährige Philip, der kurze Zeit später vor der gleichen Problematik steht. Nur ist es bei ihm so, dass er und der fremde Soldat in Kontakt kommen und daher beide außerhalb der Stadt evakuiert werden. Sie kommen ins Gespräch, aber es sind auch Gegensätze und Konflikte da. Gerade diese Abschnitte sind sehr interessant.

 

Man fragt sich auch, ob der Soldat ein Deserteur oder ein Spion ist.

Philips Gefühle kann man nachvollziehen. Jeden Morgen prüft er sich besorgt, ob er noch gesund ist.

Für seine Recherchen wurde Thomas Mullen preisgekrönt. Ich glaube auch, dass er es schafft, ein glaubwürdiges Porträt dieser Zeit zu zeichnen. Sprachlich ist der Roman durchwachsen, aber Atmosphäre kann man ihm nicht absprechen. Und als Gesellschaftsroman funktioniert es. Es ist daher ein lesenswertes Buch!