Rezension

Der vielversprechende Beginn einer aufregenden Geschichte.

Chroniken der Unterwelt 01. City of Bones - Cassandra Clare

Chroniken der Unterwelt 01. City of Bones
von Cassandra Clare

Clary führt ein ganz normales Leben - bis sie eines nachts mit ihrem besten Freund in ihrer Lieblingsdisco ist und sieht, wie ein Junge einen anderen ermordet. Doch zweierlei Dinge entpuppen sich vor ihren Augen: Erstens ist der Junge ein Dämonenjäger, der soeben einen Vampir getötet hat. Und zweitens kann nur Clary ihn und seine Verbündeten sehen. Während Clary nun abertausende Fragen durch den Kopf schießen, wird sie auch schon zur Zielscheibe der übernatürlichen Wesen auserkoren und fast umgebracht. In letzter Sekunde kann sie sich retten, doch muss sie feststellen, dass diese Wesen ihre Mutter entführt haben. Daraufhin beschließt Clary, Jace zu suchen und Antworten auf ihre Fragen zu verlangen - doch niemand hätte geahnt, dass Clary so ein lang gehütetes Geheimnis umweht...

Mit City of Bones schafft Cassandra Clare den vielversprechenden Beginn einer wirklich spannungsgeladenen Story, welche viele Elemente einer guten Geschichte miteinander verbindet. Schon zu Beginn wird der Leser mitten in die Geschehnisse beider parallel existierender Welten geführt - der normalen, realen Welt, und der der Schattenjäger, wie die Dämonenfänger sich selbst zu nennen pflegen. Dabei wird Clary erst nach dem Vorfall in der Disco klar, dass ihr Leben doch nicht so normal ist, wie es zunächst erscheinte. Und nachdem auch ihre Mutter entführt wurde, wendet sie sich an Jace, welcher ihr erklärt, dass sie das "Zweite Gesicht" zu haben scheint - nämlich die Gabe aller Schattenjäger, neben der realen Welt auch auf die Ebene der Dämonen blicken zu können. Warum, wissen beide nicht. Aber die Neugier ist da und mit den beiden Protagonisten macht auch der Leser sich auf auf eine Reise, welche die Vergangenheit Clarys und die Hintergründe einer Verschwörung beleuchtet. Und so wird der Grundstein der Geschichte gelegt.

» Der Junge weinte nie wieder und er vergaß nie, was er gelernt hatte: 
dass lieben zerstören heißt und dass geliebt werden bedeutet, 
derjenige zu sein, der zerstört wird. «

(Zitat aus: City of Bones)

Beide Hauptfiguren, Jace wie auch Clary, zeichnen sich als ziemliche Gegensätze zueinander aus. Und obwohl sie unterschiedliche Eigenschaften inne haben, scheinen sie sich sehr gut zu ergänzen. Ein gewisser Hand zu Leichtmut und schwarzer Humor sind definitiv Merkmale, die Jace unglaublich sympathisch erscheinen lassen. Aber auch sein Beschützerinstinkt und eine gewisse Feinfühligkeit seines Wesens zeichnen ihn durchaus aus. Er gibt sich stark, auch in den verzweifelnsten Situationen und beweist Mut, auch wenn noch so viel Hoffnungslosigkeit vorherrscht. Auch Clary besitzt ein durchdringendes Wesen, welches jeoch von Verwirrung, Trauer und Skepsis überschattet wird. Gemeinsam mit Jace entwickelt sie sich im Verlauf der Handlung jedoch zu jemandem, der über seinen Schatten hinausspringen kann und alles für die Menschen tut, die sie liebt. Ihre Authenzität ob ihrer Emotionen, Entscheidungen oder allein ihres Auftretens halber ist mehr als gegeben und lassen sie den Leser tief in ihr Herz einschließen.

Während neben dem roten Faden der Storyline viele Geheimnisse aufgedeckt und sich immer neuere Fragen in den Vordergrund drängen, wird der Leser im Handlungsverlauf durchweg unterhalten - Spannung, Humor und Ernsthaftigkeit wechseln sich im fliegenden Wechsel ab und sorgen so für keine einzige langatmige Stelle. Auch wirkt die Handlung nicht überstürzt - man bekommt Häppchen für Häppchen Informationen zu den Charakteren, dem Handlungsverlauf und hat dennoch genügend Zeit, sich dem Setting und der Atmosphäre der Handlungsorte hinzugeben. iese Balance ist es, welche den Roman auch bis zum Höhepunkt der Geschichte niemals langweilig werden lassen. Und auch als das Ende naht und nochmals einige überraschende Wendungen ins Spiel gebracht werden, kann sich der Leser kaum losreißen. Es zeigt sich, dass Freunde nicht immer Freunde sind - aber auch Feinde nicht immer Feinde, und mit dem Abschluss des ersten Bandes muss man sich eingestehen: Dieser Roman bietet wunderbares Potenzial für eine wirklich spannende Fantasyreihe, welche so mitreißend und begeisterungsfähig ist, dass man nicht anders kann, als sich einer Welt der Übernatürlichkeit und Fantasie zu überlassen.

Fazit

City of Bones von Cassandra Clare bietet vieles, was einen guten Fantasyroman ausmacht: Sympathische Figuren, Humor, ein tolles Setting, Intrigen, überraschende Wendungen und viel Spannung. Mit seiner besonderen Beigeisterungsfähigkeit zieht die Autorin ihre Leser in den Bann der Story und lässt sie kaum los. Ein Debüt, welches definitiv für jeden Liebhaber des Genre der Fantasy zu empfehlen ist.

Gesamte Reihe in einem Überblick:

01. City of Bones
02. City of Ashes
03. City of Glass
04. City of Fallen Angles
05. City of Lost Souls

Pro & Contra

+ Sympathische Figuren
+ Interessante Antagonisten
+ Spannung
+ Humor
+ Entwicklung der Protagonisten
+ Überraschende Wendungen
+ Begeisterungsfähigkeit

o Schlichter Schreibstil

- Noch offenes Potenzial
- Das gewisse Etwas fehlt noch

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5